Neuer Platz für den Brückenschlag
Erstes Wettbewerbsmodell wird aufgegeben. Lenkungsgruppe ist eingesetzt
Kaum 24 Stunden waren seit der Präsentation der neuen Eigentümer der ehemaligen Pflugfabrik am Dienstag vergangenen, da legte der Bauausschuss bereits inhaltliche Schwerpunkte einer Voruntersuchung zum Teilraumgutachten „Urbanes Leben am Papierbach“ vor. Das Gremium bestimmte dann die Mitglieder einer Lenkungsgruppe, gab die Umsetzung eines Verkehrsprojekts frei sowie die Entwicklung eines Masterplanes.
Erstmalig war das Teilraumgutachten Thema im Juni vergangenen Jahres. Es folgten eine umfangreiche Bürgerbeteiligung und ein Workshop mit Stadträten, deren Ergebnisse Einfluss in dem Gutachten fanden. Nun ging es darum, die wesentlichen städtebaulichen Inhalte und Steuerungsprozesse festzulegen, was dann auch im Vorfeld der Bauausschusssitzung geschah – parallel zum Verkauf der ehemaligen Pflugfabrik, die sich ja im Planungsareal befindet, an die Starnberger Projektentwicklungsfirma „ehret+klein“. Deren Vertreter und künftiger Projektentwickler Gerhard Dolp, war dann auch aufmerksamer Zuhörer der Sitzung dieses Stadtratsgremiums.
Er erfuhr, dass das Teilraumgutachten als Voruntersuchung auch im Internet (www.landsberg.de) veröffentlicht wird. Für den weiteren Steuerungsprozess wurde zudem eine Lenkungsgruppe eingesetzt, deren Kern sich aus folgenden Personen zusammensetzt: drei Vertreter der Eigentümergesellschaft „ehret+klein“, eine Bürgergruppe, bestehend aus einem Sprecher oder einer Sprecherin, einem Vertreter der Innenstadt und einem Anwohner des Planungsgebietes. Mit dabei sind auch jeweils ein Vertreter der Stadtratsfraktionen (6 Personen), eine Projektgruppe der Stadtverwaltung (6) und ein Fachbeirat, der sich sich aus der Baudirektorin Annemarie Kubina (Regierung von Oberbayern) und einem Mitglied des Landsberger Gestaltungsbeirates zusammensetzt.
Insgesamt besteht die Lenkungsgruppe aus 20 Personen, wobei diese Zahl je nach Bedarf nach oben oder unten schwanken wird. Die Moderatorin der Gruppe wird die Stadt Landsberg in Person von Caroline Zach (Referat Stadtentwicklung, Stadtplanung und Bauleitplanung) stellen.
Zudem wurde beschlossen, ein Verkehrskonzept auf Grundlage des Pilotprozesses zu erstellen. Schwerpunkte sollen dabei unter anderem ein Parkhaus am Bahnhof als zusätzlicher Parkraum für die Innenstadt sein – mit Prüfung der Erschließung von Osten her. Am Papierbach sollen Parkplätze reduziert werden (Neugestaltung des Herkomerparks) und Auswirkungen einer möglichen Veränderung der Von-Kühlmann-Straße auf die Altstadt aufgezeigt werden. Gleiches gilt für die Spöttinger Straße.
Im Verkehrskonzept eine wichtige Rolle spielt der geplante Lechsteg, der nicht mehr wie ursprünglich angedacht südlich, sondern nördlich des Herkomermuseums in die Altstadt führen soll. Der genaue Standort sei aber trotz Ortstermin noch nicht festgelegt, stellte OB Mathias Neuner klar. Eine weitere Entscheidung fasste der Bauausschuss ebenfalls einstimmig: Der einstige erste Preis für die Wettbewerbsbrücke wird dadurch aufgegeben.
Am Ende steht nun ein Masterplan, erstellt durch mindestens drei Stadtplanungsbüros samt Landschaftsarchitekten, dessen Aufgabenbeschreibung durch die Lenkungsgruppe entwickelt und vom Stadtrat dann beschlossen wird.
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