Von königlichem Geblüt
Schondorf Anna Jorhann vermisst den Herrn, der mit ihr zum 100. ein Tänzchen wagen wollte. Das war der damalige Bürgermeister Gerd Hoffmann, der vor fünf Jahren zum 95. Geburtstag gratulierte. Kurz darauf starb er aber. Gestern lernte Anna Jorhann auch den neuen Bürgermeister Peter Wittmaack kennen, als er sie zum 100. Geburtstag beglückwünschte. Mit dem Tänzchen hätte es aber so oder so nicht mehr geklappt. Seit einem Schlaganfall muss Anna Jorhann im Rollstuhl sitzen und ist auf die Pflege von Tochter Hannelore und Schwiegersohn Ludwig Irlinger angewiesen, in deren Haus im Schondorfer Angerweg sie lebt und die sich liebevoll um sie kümmern. Trotz der körperlichen Einschränkungen ist Anna Jorhann eine recht lebhafte und geistig rege Dame. Man kann sich gut vorstellen, dass in ihrer Anwesenheit immer für eine gute Unterhaltung gesorgt war, wie Sohn und Tochter erzählen.
Anna Jorhanns Lebensweg ist recht typisch für ihre Generation. Sie kam 1910 in Stuttgart als uneheliches Kind zur Welt und wuchs in der Obhut ihrer Großmutter in Vohburg auf, während ihre Mutter in einem Hotel in Pforzheim arbeitete. Als die Großmutter 1922 starb, kam sie zu Pflegeeltern. Damit das Mädchen nicht bei harter Bauernarbeit auf dem Land hängen blieb, schickten diese sie in ein Kolonialwarengeschäft, dann kam die junge Frau nach München in Stellung, wo sie 1932 heiratete. Anna Jorhann ist auch königlicher Abstammung, erfuhr sie nach ihrer Hochzeit. Ihr Großvater mütterlicherseits entstammte einer Liaison von König Ludwig I. Viel hatte sie von dieser noblen Abkunft aber nicht. Ihre Urgroßmutter wurde mit einem Rittmeister verheiratet, der das Erbe seiner Frau durchbrachte. (ger)
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