Die Stimmung im Ort änderte seine Meinung
Andreas Horber zieht Kandidatur fürs Bürgermeisteramt in Denklingen zurück
Beides – zuerst der Wunsch zur Kandidatur, dann der Entschluss, doch nicht antreten zu wollen – sei wohl überlegt gewesen. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, weil ich mich mehrere Monate lang mit dem Gedanken angefreundet hatte – ich war schon auf mehreren Seminaren. Aber letztendlich geht’s um meine Familie und meine Gesundheit, und die ist unendlich viel wert“, schreibt der 44-jährige Vater eines vierjährigen Sohnes dazu auf seiner Facebookseite.
Im Gespräch mit dem LT gibt Andreas Horber als Grund für seine geänderte Meinung unter anderem „die Dinge, die zurzeit in Denklingen passieren“ an. Er meint damit „sehr merkwürdige Echos und Vorwürfe zu geplanten Großprojekten wie Windpark, neues Rathaus und Turnhallenumbau/-erweiterung“.
Horber: „Ich habe mir die Stimmungslage in den vergangenen Wochen sehr genau angeschaut. Teilweise steht ganz heftige Kritik gegen die Bürgermeisterin und den Gemeinderat im Raum.“ Dabei habe Andreas Horber überhaupt nichts gegen Kritik und konstruktive Diskussionen, wie er betont: „Ganz im Gegenteil. Gerade beim Thema Windpark Denklingen/Fuchstal mit eventuell 20 bis 30 Anlagen im Wald verstehe ich, dass manche Bürger verunsichert sind. Aber es geht um die Art und Weise der Kritik, um die Heftigkeit der Reaktionen. Damit könnte ich als Bürgermeister wohl persönlich nur sehr schwer umgehen.“ Es sei leider höchst schwierig, manche Leute von Ideen und Planungen zu überzeugen oder ruhig zu diskutieren, wenn die Stimmung „emotional so dermaßen geladen ist, wie zurzeit. Es findet kein richtiger Meinungsaustausch statt“, so Andreas Horber weiter. Er beneide daher Bürgermeisterin Viktoria Horber und ihren Fuchstaler Rathauschefkollehen Erwin Karg nicht.
„Deshalb habe ich mich dann auch gefragt: Will ich das wirklich? Ich habe einen guten Beruf, bin im bayerischen Musikrat zuständig für die gesamte Laienmusik in Bayern. Das ist wunderbar, weil ich mein Hobby zum Beruf machen durfte.“ Und das wolle er nun nicht aufgeben. Zudem will Andreas Horber seiner Familie, mit der er in Denklingen wohnt, den Stress nicht antun, wie er sagt.
Trotz seines Kandidatur-Rückzuges sieht es aber so aus, als könnte es trotzdem einen Bürgermeisterkandidaten aus den Reihen des Denklinger CSU-Ortsverbandes geben. Zwei Namen seien laut Andreas Horber bereits im Gespräch, man wolle jetzt Gespräche führen.
Wie mehrmals berichtet, wird die amtierende Denklinger Bürgermeisterin Viktoria Horber zur Kommunalwahl 2014 nicht mehr für dieses Amt antreten.
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