Witzig, überraschend - Goethe einmal anders
Landsberg Kann Goethes Faust witzig sein? Unter Umständen ja. Das zeigte das Stück "Gretchen 89 ff." von Lutz Hübner in der Inszenierung der landsberger bühne im Stadttheater. Die Komödie beleuchtet die unterschiedlichsten Sicht- und Herangehensweisen an Gretchens berühmte "Kästchenszene", und dies auf äußerst amüsante und unterhaltsame Weise.
"Die Kästchenszene - die ist doch abgefrühstückt!" - blafft Diedke Lichtenstern in der Rolle der frustrierten, nicht ganz reüssierten Schauspielerin. Doch auf wie vielfältige Weise man diese Szene interpretieren kann, beweisen die über 20 Schauspieler in zehn kurzweiligen Zweier-Szenen. Da trifft die naive, kokette Jungdarstellerin (Edelgard Dörre) auf den abgeklärten, modernistischen Regisseur (Harald Dollinger), und der demontiert den Text erst mal bis zur Unkenntlichkeit. So heißt es im Originaltext: "Es ist so schwül, so dumpfig hie, und eben doch so warm nicht drauß'; es wird mir so - ich weiß nicht wie, ich wollt', die Mutter käm' nach Haus". Zu ihrem kaum unterdrückten Zorn muss die Schauspielerin am Ende sagen: "Schwül ist es - irgendwie. Und Mutter ist nicht da. Wir armen!" Und so witzig, überraschend und amüsant geht es weiter. Daniela Lang erntet als Gretchen-Darstellerin zahlreiche Lacher mit ihren ständigen Kniefall-Einlagen, Atem- und Stimmübungen und ihrem überdrehten Aktionismus, Gabriel Raum gibt passend den Gegenpart als genervter Regisseur.
Urkomische Diva
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