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Fuchstal: „Bitte einsteigen“ in die Fuchstalbahn

Fuchstal

„Bitte einsteigen“ in die Fuchstalbahn

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    Symbolisch setzte der BUND Naturschutz am ehemaligen Bahnhof Asch-Leeder einen Zug auf die Gleise der Fuchstalbahn. Noch an der Tür stehen (von links) Richard Mergner, Peter Satzger, Erwin Karg und Irmgard Schreiber-Buhl.
    Symbolisch setzte der BUND Naturschutz am ehemaligen Bahnhof Asch-Leeder einen Zug auf die Gleise der Fuchstalbahn. Noch an der Tür stehen (von links) Richard Mergner, Peter Satzger, Erwin Karg und Irmgard Schreiber-Buhl. Foto: Andreas Hoehne

    Erneut Rückenwind gab es für die Reaktivierung der Fuchstalbahn für den Personennahverkehr. Nur wenige Tage nach der Aktion der „Tour de Natur“ war es nun der Bund Naturschutz, der im Rahmen seiner viertägigen Klimaradtour durch das Allgäu und das westliche Oberbayern unter dem Motto „Bitte einsteigen!“ am ehemaligen Bahnhof Asch-Leeder Station machte. Dort sprach unter anderem der Landesvorsitzende Richard Mergner davon, dass seine Organisation das Auto nicht schlecht mache. „Wir wollen aber eine Wahlfreiheit zwischen den Verkehrsmitteln auch im ländlichen Raum“, sagte er. 

    Das Einsteigen am Wohnort zu ermöglichen, sei sinnvoll

    Die etwa 40 Radlerinnen und Radler hatten bei ihrer Veranstaltung symbolisch einen Personenzug auf die Gleise gesetzt und bestiegen. Mergner bemängelte in seiner Rede unter anderem auch das Versagen der Politik bei der Verkehrswende im Bund und in Bayern. Die Staatsregierung forderte er auf, nicht weiter Geld für den Straßenbau auszugeben, sondern es in die Schiene zu investieren. Das 1000er-Kriterium als Voraussetzung für eine Reaktivierung bezeichnete er als eine „Monstranz“, die man zwar vor sich hertrage aber endlich aufgeben solle. Eine moderne Fuchstalbahn mit Bahnhalten, an denen man sich wohlfühle und einer möglichen Anbindung an Rufbusse bezeichnete Mergner als ein Vorzeigeprojekt für ganz Bayern. Ausdrücklich bedankte er sich bei den anwesenden Aktiven, die in ihrem Einsatz für die Reaktivierung nicht nachließen. 

    Peter Satzger, Vorsitzender der Landsberger Kreisgruppe sprach die Möglichkeit einer Stadtbahn für Landsberg mit mehreren Haltepunkten für eine Fahrt nach Augsburg oder München an. Es sei sinnvoller, meinte er weiter, den Menschen das Einsteigen am Wohnort entlang der Strecke zu ermöglichen, statt Geld in ein Parkhaus in Kaufering zu stecken. Den Vorschlag einzelner Gruppierungen, die Fuchstalbahn stillzulegen, um sie in einen Radweg umzuwandeln, bezeichnete er als ein gegenseitiges Ausspielen von zwei ökologisch sinnvollen Verkehrsmitteln. 

    Bis jetzt sprechen sich nur Fuchstal und Schongau für die Bahn aus

    Irmgard Schreiber-Buhl vom Arbeitskreis Fuchstalbahn der Umweltinitiative Pfaffenwinkel wagte einen Blick in die Zukunft, in der die Fuchstalbahn prominente Fahrgäste wie etwa den Ministerpräsidenten befördere. Der hätte dann damit den Artikel 3 der bayerischen Verfassung umgesetzt, in dem von gleichwertigen Lebensverhältnissen in ganz Bayern die Rede sei. Bis es damit aber so weit sei, müsse man einige schwere politische Steine aus dem Wege räumen, meinte sie weiter, aber zusammen schaffe man auch das. 

    Fuchstals Bürgermeister Erwin Karg bedauerte, dass sich unter den Anliegern neben der Stadt Schongau bislang nur seine Gemeinde eindeutig für die Reaktivierung ausgesprochen habe. Er sehe in ihr vor allem auch eine Chance für Zeiten, in denen es den Menschen nicht mehr so gut ginge wie heute, wo man sich ein zweites Auto nicht mehr leisten könne. 

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