
Diese Kauferingerin will nicht mehr auf das Fasten verzichten

Plus Fünf Wochen im Jahr ist für Carmen Iacone Fastenzeit. Dann ernährt sie sich fast ausschließlich von einer Wurzelgemüsesuppe, die bei ihr allerlei Gutes bewirkt.

Heilfasten ist für Carmen Iacone ein rundum Wohlfühl-Programm. Mit ihren 68 Jahren fastet sie beinahe ihr halbes Leben. "Wenn möglich starte ich jedes Frühjahr das Heilfasten nach Buchinger", sagt die Kauferingerin. Auch nach 30 Jahren erstaune sie, was das Heilfasten in ihrem Körper bewirke.
Von Aschermittwoch bis zur Karwoche nimmt sie 800 Kalorien täglich zu sich und verzichtet auf Kohlehydrate, Salz, Zucker, Fett und Öl. Die Mahlzeiten bestehen aus einer Fastensuppe aus püriertem Wurzelgemüse und Kartoffeln und wird zwei- bis dreimal am Tag gegessen. Stark verdünnte reine Fruchtsäfte ergeben kleine Zwischenmahlzeiten.
Während des Fastens verbessert sich Iacones Gesundheitszustand
In diesen fünf Wochen geschieht erstaunliches, berichtet Iacone. Sie fasst es mit einer körperlichen und geistigen Steigerung der Vitalität zusammen. "Zudem beschert mir das Heilfasten einen fantastischen Ruhepuls zur Nacht und 'bunte' Träume."
Der Nahrungsverzicht bereitet ihrem Kreislauf allenfalls in den ersten drei Tagen Probleme, berichtet sie, weshalb sie folgendes rät: "Darum am Wochenende beginnen – dann ist Mann oder Frau über den Berg."
Weitere Tipps vom Fastenprofi: "Viel Wasser trinken." Spezielle Tees tragen zur Ausleitung bei. Um die notwendige Darmreinigung angenehmer zu machen, löst Iacone das Bittersalz zusammen mit zwei Päckchen Brausepulver auf und trinkt die Lösung zügig durch einen Strohhalm. Außerdem lindern gelegentlich eine große Tasse erwärmter Sauerkrautsaft und viel Bewegung Verdauungsprobleme.
Damit die besonders im Alter wichtige Muskelmasse nicht durch das Fasten schrumpft, geht die Kauferingerin mittlerweile auch in ein Fitnessstudio. "Dieses Jahr habe ich parallel noch Ganzkörpertraining inklusive Stretching der Muskulatur und der Faszien hinzugefügt."
Diese Tipps kennt die Fasten-Kennerin
Was würde sie Zweiflern und Undisziplinierten raten? "Macht einen Versuch von zehn Tagen, am besten in Abwesenheit von Beruf und Familie, oder lasst euch begleiten – es gibt auch Gruppen, die einen mittragen. Es lohnt sich!" Da es sich in der Gruppe besser motivieren lässt, will die aktive Kauferingerin im kommenden Jahr Fasten-Gesprächsrunden anbieten.
Ihre Motivation sei zudem geprägt von Achtsamkeit, Respekt und Selbstliebe, sagt sie: "Unsere körperlichen Funktionen sind ein Wunderwerk und noch längst nicht erforscht. Wir fügen dem Körper täglich mit der Zufuhr an belastender Nahrung Probleme zu, die sich in angereichertem Körperfett, chronischen Entzündungen, psychischer Ermüdung äußern."
Und auch eine Buchempfehlung für den schnellen und motivierenden Start hat Carmen Iacone: "Wie neugeboren durch Fasten" von Dr. med. Hellmut Lützner (Verlag GU). Heilfasten beeinträchtigt ihrer Erfahrung nach jedoch nicht einmal im Beruf oder das Kochen für die Familie, eine gute Vorbereitung und die Freude darüber, sich selbst etwas Gutes zu tun, würden beflügeln und stärken. Selbst während der körperlich anstrengenden Gartenarbeit als Selbstversorgerin machte ihr die verringerte Kalorienzufuhr nichts aus, berichtet Iacone.
Den medizinischen Beweis, dass das Fasten ihre Werte verbessert, hat Carmen Iacone mittlerweile auch. "Ich habe letztes Frühjahr einen großen Gesundheitscheck machen lassen." Das Ergebnis: erhöhter Blutdruck, Cholesterin, Blutzucker – alle kritischen Werte seien nach dem Fasten wieder im Normalbereich und die Medikamente seien nicht mehr nötig gewesen. "Der Kommentar meines Hausarztes: Zwei Daumen hoch." Generell ist es ratsam, Fastenkuren unter ärztlicher Absprache und gegebenfalls unter Aufsicht durchzuführen.
Auch nach der Kur verlange ihr Körper noch einige Wochen nicht nach den alten Essgewohnheiten, berichtet sie: "Der Magen hat sich verkleinert, der Geschmack hat sich verfeinert, wodurch weniger nach Salzigem und Süßem verlangt wird." Carmen Iacone kocht während des Heilfastens ihre Suppe im Dreitagesrhythmus. So bereitet sie die Fastensuppe und eine aromatische Gemüsepaste nach Großmutters Art zu:
Zubereitung Fastensuppe:
- Ein größeres Stück Sellerie, eine Wurzelpetersilie, drei große Karotten (alles ungeschält), vier mittelgroße geschälte mehlige Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden.
- Einen Drei-Liter-Topf mit ein bis eineinhalb Liter Wasser (ohne Salz) füllen und erhitzen.
- Das Wurzelgemüse in der obigen Reihenfolge hineingeben, aufkochen und köcheln lassen, nach der Hälfte der Zeit die Kartoffeln zugeben, garen.
- Die Gesamtgarzeit beträgt in etwa 20 Minuten. Von der Herdplatte nehmen, würzen zum Beispiel mit Muskatnuss und der selbst gemachten Gemüsepaste (maximal 1 Esslöfel).
- Danach mit einem Stabmixer fein pürieren – es entsteht ein Gemüsepüree. Dieses noch etwas ziehen lassen und dann im Kühlschrank aufbewahren. Die Menge ist ausreichend für zwei bis drei Tage.
- Für den Verzehr den Boden eines kleineren Topfs mit Wasser füllen und zwei Suppenkellen des Gemüsepürees hineingeben und erwärmen. Den Grad der Verdünnung bestimmt man selbst.
Zubereitung Gemüsepaste nach Großmutters Art:
- Jeweils 70 g Wurzelgemüse klein schneiden: Sellerie, Wurzelpetersilie, Karotten, Lauch, einfache Petersilie plus Stängel (40 g ausreichend).
- In einer geeigneten Küchenmaschine zerkleinern (Korngröße 1 mm).
- Zuerst das Wurzelgemüse, dann den weicheren Lauch hinzu und zum Schluss die Petersilie.
- In einer Schüssel geben, dann 70 g Salz dazu und gut vermengen – in ein Sturzglas mit 400 Milliliter Fassungsvermögen füllen, dabei die Masse ohne Luftblasen verdichten, glatt streichen und verschließen.
- Das Salz zieht in das Gemüse und man hat auf Vorrat eine vielseitig einsetzbare Gemüsepaste. Haltbarkeit: ein Jahr im Kühlschrank, auf saubere Entnahme achten, Oberfläche immer glatt streichen. Die Farbe verändert sich mit der Zeit geringfügig, das hat keinerlei Einfluss auf das Aroma.
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