
Im Landsberger Inselbad steppt nicht der Bär, sondern der Hund


Zum Ende der Badesaison 2023 im Inselbad in Landsberg gibt es noch einmal ein ganz besonderes Vergnügen. Für einen Tag gehören Wellen- und Kinderbecken den Vierbeinern.
Hundeschwimmen im Inselbad - zum einen untrügliches Zeichen, dass die Landsberger Freibad-Saison tatsächlich beendet ist, zum anderen ein großer Spaß für Vierbeiner mit ihren Besitzern. Zumindest für die etwa 500 Hunde, die am Samstag bei hochsommerlichem Wetter ins Inselbad gekommen waren, schien es ein großer Spaß gewesen zu sein. Denn die meisten (vom Labrador über den Pudel, Mops bis hin zum Mischlingshund) waren kaum zu halten beim Sprung ins Wellen- und Kinderbecken.

Ein wenig erinnerte das Zusammentreffen der Tiere mit ihren Besitzerinnen und Besitzern an Spielplatz-Nachmittage mit den eigenen Kindern. "Nein, das ist nicht dein Spielzeug, das lassen wir liegen", war da genauso zu hören wie "das macht sie sonst aber nie." Sätze, die durchaus auch auf Spielplätzen immer wieder zu hören sind.
Friedliche Atmosphäre unter den vierbeinigen Besuchern im Inselbad
Auffällig war auf jeden Fall, dass es trotz der doch beachtlichen Zahl an Vierbeinern, die sich in den Becken und drumherum im mit rot-weißen Bändern abgegrenzten Bereich aufhielten, zu keinen größeren Auseinandersetzungen zwischen den Tieren gab. Eindeutig stand bei allen der Spaß im Vordergrund, auch wenn so manche menschliche Begleitung immer wieder sehnsüchtig Richtung Schwimmerbecken blickte. Spiegelglattes Wasser, keine Bahnen-Begrenzung und dann noch das herrliche Wetter - die Versuchung war immens groß!

Doch zurück zu den Vierbeinern: Vom eher zurückhaltenden Mischlingshund Balou bis hin zu Nala, einer Labradorhündin, die immer und immer wieder vom Beckenrand beherzt ins Wasser sprang um dann ihr Schwimmtier "zu retten", zeigte sich die ganze Bandbreite an Hundecharakteren. Der kleine schwarze Pudel Arthur war nur mit viel Überredungskünsten ins Kinderbecken zu locken und auch nur, weil Frauchen Patrizia trotz knielanger Jeans samt Leckerchen selbst ins Wasser stieg. Zum Glück herrschten hochsommerlichen Temperaturen, sodass die Hosenbeine dann doch schnell wieder trockneten.

Andere wiederum gingen erst einmal auf den Stufen, die ins Wellenbecken führen, mit einer Pfote auf Tuchfühlung mit dem blau schimmernden Nass. Ganz vorsichtig, Schritt für Schritt wagten sie sich dann doch weiter vor. Aber spätestens beim Kontakt des Unterbauchs mit dem Wasser war es dann doch vorbei mit der Wasserliebe. Da hilft dann auch kein Leckerli und kein bettelnder Blick vom Herrchen – es bleibt bei dem einen zaghaften Versuch.
So manches Herrchen und Frauchen musste eher unfreiwillig ins Wasser
Bettelnde Blicke, Rufe und Locken mit Leckerlis gab es auch in die andere Richtung, denn irgendwann muss auch die größte Wasserratte wieder an Land. Auch das gestaltete sich nicht für jeden Hundebesitzer ganz einfach. In einem Fall musste Herrchen schließlich selbst ins Wasser, um seinen Vierbeiner kurzerhand an Land zu tragen.

Und dann waren da noch die "Zuschauer", die Hunde und Menschen, die auf den Bänken am Beckenrand Platz genommen hatten, um dem nassen Treiben einfach nur zuzusehen. Mops Karlo beispielsweise schien sich doch sehr über das seltsame Verhalten seiner Artgenossen zu wundern und war aus seiner vermeintlich sicheren Sitzposition erst dann wegzulocken, als die Familie sich Richtung Infostände bewegte. Vom Hundefutter- und Hundezubehör-Anbieter bis hin zur Kleintierpraxis und Tierfotografin reichte das Angebot im Landsberger Inselbad. Der Eintritt zum Hundeschwimmen war im Übrigen kostenfrei, es wurden aber fleißig Spenden für den Tierschutzverein gesammelt. Und so kamen laut Pressemitteilung der Landsberger Stadtwerke insgesamt 767 Euro zusammen, die am Abend an Ilse Huber, die Vertreterin des Tierschutzvereins Landsberg, übergeben werden konnten.
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