Der Dorfladen in Unterdießen hat ein Zuhause
In Unterdießen soll wieder vor Ort eingekauft werden können. Die Planungen für den Dorfladen laufen seit rund einem Jahr. Jetzt ist man einen großen Schritt weiter.
Jetzt steht fest, wo der Dorfladen in Unterdießen seinen Platz finden soll: im Dorfgemeinschaftshaus. Doch ehe der Laden eröffnen kann, gibt es noch einiges zu tun.
Fast genau ein Jahr ist es her, dass in Unterdießen die erste Informationsveranstaltung zum Thema Dorfladen stattgefunden hat. Der Wunsch, nach Einkaufsmöglichkeiten vor Ort war damals ausschlaggebend gewesen. Seitdem gab es unter anderem auch eine Befragung der Bürgerinnen und Bürger, was sie sich bezüglich eines Dorfladens erhoffen und wünschen.
Die Standortsuche für den Dorfladen ist nicht einfach
Dass großes Interesse herrscht, zeigte die Umfrage im Mai vergangenen Jahres – doch die Standortsuche war nicht einfach. Jetzt ist sie beendet. „Es war eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitskreis und dem Gemeinderat“, sagt Unterdießens Bürgermeister Alexander Enthofer gegenüber unserer Redaktion. Geplant ist, dass der Laden im Dorfgemeinschaftshaus etwa die Hälfte des Erdgeschosses einnimmt. Bislang waren dort ein mittelgroßer Raum für Veranstaltungen von Vereinen sowie eine Küche vorgesehen. Beides wird damit entfallen.
Allerdings, so Enthofer, befinde sich im ersten Stock des neuen Dorfgemeinschaftshauses der Pfarrsaal. „Dieser Raum kann auch entsprechend geteilt werden, sodass Räumlichkeiten in ähnlicher Größe geschaffen werden können.“ Hier müsse man sich gegenseitig aushelfen. Die anderen Räumlichkeiten für die Vereine seien nicht betroffen. Bis das Konzept nun aber umgesetzt werden kann, wird es noch dauern. So müssen unter anderem die Pläne entsprechend geändert und diese dann erneut auch beim Amt für Ländliche Entwicklung eingereicht werden, sagt Enthofer. Erst wenn der Zuwendungsbescheid vom Amt eingehe, könne mit den Arbeiten begonnen werden.
Der Arbeitskreis Dorfladen muss nun seinen Beitrag leisten
Allerdings werde es dann noch dauern. Wenn alles nach Plan läuft, könne im vierten Quartal mit dem Bau begonnen werden, schätzt der Bürgermeister. „Fertig werden wir frühestens 2023 sein, und das ist sehr optimistisch.“ Wie berichtet, soll die ehemalige Wirtschaft Goggl abgerissen werden, stattdessen soll der Neubau neben der Mehrzweckhalle entstehen. Vonseiten der Gemeinde sei damit der Weg für den Dorfladen geebnet. „Jetzt muss auch der Arbeitskreis seine Hausaufgaben erledigen.“ Damit zielt der Unterdießener Gemeindechef auf die Finanzierung des Projekts ab.
Und da sieht es nach Auskunft von Eleonore Mühlberg, Gemeinderätin und Vorsitzende des Arbeitskreises Dorfladen, nicht schlecht aus. Bislang sei man „von Tür zu Tür“ gegangen und habe für den Dorfladen geworben. „Die Anteilszeichnungen sind noch nicht rechtlich bindend“, erklärt Mühlberg. Aber die Resonanz bislang sei sehr gut.
Rund 25.000 Euro seien durch die Zeichnungen bereits zusammengekommen, ein Startkapital von rund 90.000 Euro – an Eigenkapital – seien nötig. „Dabei haben wir bislang noch keinen Dorfladentag durchgeführt“, sagt Mühlberg. Der stand eigentlich schon vor Langem auf dem Programm, dann allerdings hatte die Corona-Pandemie das Vorhaben scheitern lassen. Insgesamt rechnet man mit einem Startkapital von rund 500.000 Euro, zur Realisierung hatte man auch einen Unternehmensberater hinzugezogen, der auf die Einrichtung von Dorfläden spezialisiert ist.
An der Finanzierung soll das Projekt nicht scheitern
„Ich finde es toll, was bislang zusammengekommen ist. An den Finanzen soll das Projekt jedenfalls nicht scheitern“, sagt die Unterdießener Gemeinderätin. Der Standort im Dorfgemeinschaftshaus sei vonseiten des Arbeitskreises favorisiert worden. „Er wird unsere Dorfmitte beleben“, freut sie sich auf die Umsetzung.
Bereits bei der Umfrage unter den Bürgern war der Wunsch aufgekommen, dass mit dem Dorfladen auch wieder ein Ort zum gegenseitigen Treffen und Austauschen geschaffen werden soll. Seit 2018 gibt es in Unterdießen keine Einkaufsmöglichkeit in diesem Sinne mehr. Der neue Dorfladen, so die Planungen bislang, soll ein Grund- und Nahversorger werden. Vorgesehen ist dabei auch, möglichst viele Produzenten aus der Region einzubinden.
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