Fair entschieden
Kommentar
Julian Assange ist ein Grenzgänger, kein Held. Die Publikation eines Videos auf Wikileaks, das US-Soldaten zeigt, die aus einem Helikopter im Irak Zivilisten erschießen, hat die Welt klüger über die Geschehnisse dort gemacht. Tausende, zumeist harmlose Botschaftsdokumente ins Internet zu stellen, unterhöhlt dagegen die internationale Diplomatie, die zur Friedenssicherung beiträgt.
Unabhängig davon, wie man Wikileaks bewertet, hat Julian Assange aber ein Recht auf ein faires Verfahren im Hinblick auf die Vergewaltigungsvorwürfe in Schweden. Diese erscheinen zwar dünn, müssen aber auf jeden Fall gerichtlich geprüft werden. Assange bis zur Entscheidung über eine Auslieferung in Untersuchungshaft zu nehmen, halten selbst britische Gerichte für übertrieben. Die Freilassung gestern war deshalb fair.
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