Feldlager
Auf ein Wort
Der Begriff, um den es heute geht, hat beim Militär Karriere gemacht. Denn auch da ist der Mensch meist Mensch und als solcher muss er auch mal ruhen. Er braucht ein Lager. Das galt schon bei den Römern. Die haben zwar noch nicht vom Bürger in Uniform gesprochen. Aber aus wenig viel zu machen, war schon das Bemühen im Feldlager der Legionäre. Dieses Prinzip hat sich bis heute nicht verändert. Gewohnt wird zu Hause. Das Feldlager ist Ruheraum, Basislager, der Versuch, sich in der Fremde einzurichten. Dennoch bleibt es: Provisorium. Durchgangsstation. Ersatz. Der Übergang von einem Ort zu einem anderen. Das geht so lange gut, bis das Lager zum Dauerzustand wird, der Schwebezustand zur Dauereinrichtung, das Feldbett zum eigenen Bett. Dann tauchen Fragen auf: Muss das sein? Was bringen das Opfer, der Verzicht? Die römischen Legionäre, da noch keine Bürger in Uniform, bekamen darauf keine Antwort. Den Feldjägern am Hindukusch gibt sie heute ein Minister. Im Fernsehen. Bei einem Lagerexperten, der erst kürzlich vom öffentlich-rechtlichen zurück ins private Lager gewechselt ist. Der Experte sagt: „Wenn auf die Sache, nämlich auf das Leben der Soldatinnen und Soldaten in Afghanistan dadurch Aufmerksamkeit gelenkt wird, dann schadet es ja nicht.“ Lagerkoller also gebannt. Der Minister zieht weiter.
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