Kein Grund zum Jubel
Die deutschen Verbraucher reagieren auf die Schuldenkrise relativ gelassen. Vor allem lassen sie sich offensichtlich nicht den Spaß am Einkaufen nehmen.
Mit ihrer Konsumfreude stärken sie erheblich die Wirtschaft und tragen zu einer optimistischen Grundstimmung bei. Doch dem Einzelhandel geht es nur auf den ersten Blick rekordverdächtig gut. Inflationsbereinigt errechneten die Statistiker ein Plus zwischen 1,2 und 1,3 Prozent – das ist kein großer Sprung.
Hinzu kommt, dass nicht alle von der Kauflaune profitieren. Denn die satten Zuwächse erwirtschaftet der Einzelhandel vor allem im Internet. Eine Entwicklung, an der bei Weitem nicht alle teilhaben. So manches kleine Geschäft zieht den Kürzeren und kämpft um seine Existenz. Pfiffige Verkaufsideen und eine intensive Kundenpflege sind stärker denn je gefragt.
Doch der erfolgreiche Onlinehandel und die Ansiedlung von Einkaufscentern außerhalb der Ballungsräume verändern auch die Innenstadtlandschaften. Denn die Kosten für Miete, Personal sowie Energie sind erhebliche Finanzposten, die sich auf Dauer nicht für jeden Ladenbesitzer rechnen werden. Dessen sollte man sich zumindest bewusst sein, wenn man wieder den bequemen Weg über den Mausklick zum Warenkorb wählt.
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