Kommentar: Leben im Hier und Jetzt

Viele Menschen sind zutiefst verunsichert. In Zeiten, in denen ganze Bankhäuser kollabieren können und Staaten mit unvorstellbaren Milliardensummen gerettet werden müssen, machen sie sich ernsthafte Sorgen. Wohin mit dem Geld in diesen riskanten Monaten?

Vor allem eine vernünftige, auf mehrere Standbeine verteilte Altersabsicherung dürfen Verbraucher trotz aller Unwägbarkeiten nicht aus den Augen verlieren. Es ist absehbar, dass der Staat diese Aufgabe nicht alleine bewältigen kann. Wer Angst um seine Währung hat, strebt nach langlebigen Sachwerten wie Immobilien und Gold. Aber auch solide Aktien bleiben bei allen Börsenturbulenzen eine bedenkenswerte Alternative.

Immer mehr Verbraucher ziehen aber auch das Leben im Hier und Jetzt vor. Sie investieren in ein neues Auto, einen Kühlschrank, einen Fernseher. Experten sprechen vom „Trotz-Konsum“: Man lässt sich die Lust am Shoppen trotz aller Bedenken um die Zukunft nicht verderben. Dieser Trend tut der deutschen Wirtschaft gut. Denn die viel zu starke Exportorientierung ist gefährlich. Eine kräftige Binnennachfrage ist für eine gesunde Konjunktur unabkömmlich. Wenn die neu erworbenen Produkte dann auch noch Energiesparer sind, hat auch die Umwelt etwas davon. Daher muss auch von politischer Seite alles getan werden, um gerade kleine und mittlere Einkommen nicht übermäßig zu belasten.