Neuanfang bei Puma
Puma ist zu modisch geworden. Erschwerend kommt hinzu, dass mit PPR ausgerechnet ein Modekonzern ohne sportliches Know-how Haupteigner wurde.
Puma ist eine sagenhafte Erfolgsstory. Aus der Wühlkiste der Kaufhäuser heraus hat das Unternehmen binnen weniger Jahre den Weg zurück in die Premiumklasse der Sportartikelhersteller geschafft. Puma hat für sich einen neuen Markenkern erfunden, mittendrin zwischen Sport und Lifestyle. Ein Novum für die Branche. Dass daraus Kult wurde, hängt mit gutem Marketing zusammen und etwas Glück. Der Erfolg trägt die Handschrift von Jochen Zeitz. Er hat Puma zu dem gemacht, was es heute ist. Als er Chef wurde, war er 30.
So ein Weg ist riskant. Das wusste man all die Jahre. Die Sportjacke muss modisch sein und die Mode sportlich. Überspannt man den Bogen, verliert man den Markenkern. Hinzu kommt: Jeder Kult ist endlich. Zeitz hat, bei allem Erfolg, überspannt. Puma ist zu modisch geworden. Erschwerend kam hinzu, dass mit PPR ausgerechnet ein Modekonzern ohne sportliches Know-how Haupteigner wurde.
Nun muss mit Franz Koch derjenige gehen, der versuchen sollte, Puma wieder sportlicher und die Produkte funktionaler zu machen. Dass unter dieser Umbruchphase das Geschäftsergebnis leiden würde, war abzusehen. Aber ganz offensichtlich wollte PPR Koch die Zeit nicht geben. Er war Zeitz’ Ziehsohn, das war wohl sein Hauptproblem. PPR will eine Zäsur. Dafür spricht die Rasanz der Entscheidung nach dem Abschied von Zeitz. Und dafür spricht, dass man bei neuem Personal auch an Adidas-Leute denkt.
Die Diskussion ist geschlossen.