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13.08.2013

Nur der Ruhm bleibt Suhrkamp

Suhrkamp, das war einmal! Was für ein Verlag mit was für einer Bedeutung! Unter den Leitern Peter Suhrkamp und vor allem Siegfried Unseld stand Suhrkamp nach dem Zweiten Weltkrieg wie kein anderer Verlag für ein demokratisches, nachdenkliches, selbstkritisches Deutschland. Hier eine dunkle Geschichte, die es aufzuarbeiten galt, dort ein politisch-geistiger Raum, den es zu füllen galt. Gleichzeitig gelang es Suhrkamp dabei auch noch, die Anbindung an die Zeit vor 1933 zu halten: über Autoren wie Hermann Hesse, über den Insel-Verlag, der die Klassiker führte. Suhrkamp, das war einmal ein Verlag, der Zukunft gestaltete und die Vergangenheit dabei mit einholte, ein Verlag, der mehr war als nur ein Geschäft!

Suhrkamp, das ist heute ein Verlag, der von der glorreichen Vergangenheit zehrt, als ein charismatischer und kongenialer Verleger Siegfried Unseld seine Schriftsteller zum Besten anstiftete. Einen großen Teil des Geschäfts erwirtschaftet Suhrkamp heute über seine Backlist mit Hermann Hesse, mit Max Frisch, mit Bertolt Brecht, mit den Großen von einst.

Im Grund zehrte schon Siegfried Unseld selbst in den 1990er Jahren von dem Verleger-Ruhm, den er sich vor der Wende erarbeitet hatte. Nun war die Welt verändert, die Globalisierung hielt Einzug und viele Stimmen aus vielen Verlagen antworteten im literarischen Deutschland auf die neue Weltlage. Der Verlagspatriarch indes hatte sich mit seinem Sohn und avisierten Nachfolger Joachim Unseld überworfen. Damit war der Grundstein für die heutigen Verlagsquerelen gelegt, die sofort nach dem Tod von Siegfried Unseld im Jahr 2002 ausbrachen.

Die Wurzel aller heutigen Verlagsprobleme liegt im Grund in der einst unklaren Erbfolge. Für den Verlag hatte Unseld eine Konstruktion vorgesehen, in der dem operativen Geschäftsführer eine Verlagsaufsicht gegenübergestellt werden sollte. Aber die Unseld-Witwe und Mehrheitsgesellschafterin Ulla Unseld-Berkéwicz wollte sich nicht mit dem Kontrollieren der Verlagsleitung zufriedengeben. Seitdem liefert der Suhrkamp-Verlag selbst eine packende, spannende und tief tragische Geschichte, wie sie kein Schriftsteller besser erfinden kann.

Mittlerweile schaut der Verlag auf sein elftes Jahr in der hauseigenen Dauerfehde zurück. Und die Liste der Opfer ist lang: erst der (noch von Unseld eingestellte) Verlagsleiter Günter Berg, kurz darauf der Groß-Schriftsteller Martin Walser, der von Suhrkamp zu Rowohlt wechselte, dann der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der Suhrkamp im Streit in Richtung Hofmann und Campe verließ. Und Daniel Kehlmann, vom Verlag über Jahre gefördert, veröffentlichte seinen Welterfolg „Die Vermessung der Welt“ bei Rowohlt. Verlegerische Fortune sieht anders aus.

Die Heftigkeit der Auseinandersetzung indes hat in all den Jahren stetig zugenommen. Ulla Unseld-Berkéwicz und Hans Barlach, die sich nun im siebten Jahr unversöhnlich als Gesellschafter und vor allem in Gerichten gegenüberstehen, bekämpfen sich mit allen nur möglichen juristischen und moralischen Mitteln. Auf Barlachs Triumph, die Geschäftsführung abzusetzen, folgt Unseld-Berkéwicz’ raffinierter Insolvenz-Schachzug, der das zunichtemachte. Gerade schaut es so aus, als ob sie die Oberhand in der Auseinandersetzung behielte, wiewohl kein Jurist voraussagen kann, wer am Ende die Oberhand behält. Sicher ist, dass es nach den Prozessen keinen Gewinner, sondern nur Verlierer geben wird – zu fragwürdig sind beide Kontrahenten bei der Wahl ihrer Methoden geworden. Suhrkamp, das war einmal!

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