Menschen, die ihre Angehörigen pflegen, kommen oft an ihre Grenzen. Sie reiben sich oft derart auf, dass sie selber Hilfe brauchen.
Deutschland diskutiert über den nicht wegzuleugnenden Mangel an Fachkräften in der Kranken- und Altenpflege. Dabei wird gerne vergessen, dass ein großer Teil der Pflege im Verborgenen erfolgt, daheim in der Familie und mit unvorstellbar selbstlosem Einsatz. Was diese Menschen dort leisten, ist unbezahlbar. Und sie verzichten oft auch noch auf ein Einkommen in ihrem eigentlichen Beruf, um für ihren Angehörigen da zu sein.
Verständlich, wenn solche Menschen irgendwann sagen, dass sie an eine Belastungsgrenze stoßen – physisch und psychisch. Und auch noch dann, wenn sie selbst erkrankt sind, hören sehr viele nicht auf, sich um hilflose Angehörige zu sorgen. Diese Frauen und Männer müssen rechtzeitig gepflegt werden, damit sie nicht selbst an der Pflege kaputtgehen. Denn ohne sie würde das Pflegesystem endgültig zusammenbrechen. So viele Heimplätze kann es gar nicht geben.
Die Gesellschaft hat das durchaus erkannt. Es gibt vielfältige unterstützende Hilfen für Menschen in häuslicher Pflege und ihre pflegenden Angehörigen. Sie müssen aber die Scheu ablegen, sie auch in Anspruch zu nehmen. Staatliche Hilfe ist keine Schande und sich eine Auszeit vom Pflegen zu gönnen vielleicht überlebenswichtig. Darüber sollte viel lauter geredet werden.
Die Diskussion ist geschlossen.
Ich teile diese Ansicht voll und ganz. Es muß viel lauter darüber geredet werden. Und es muß MIT den pflegenden Angehörigen geredet werden. SIE sollten zu Wort kommen. Aber meist haben sie keine Zeit und keine Kraft dafür. Ich habe 10 Jahre lang meine Mutter gepflegt und war die letzten Jahre immer wieder "am Limit". Pflegende Angehörige sollten umfassend UND konkret beraten, finanziell besser unterstützt und in der Sozialversicherung voll abgesichert sein. Nicht nur die professionelle Pflege in Heimen und Krankenhäusern, sondern auch die PFLEGE ZUHAUSE muß besser organisiert, besser bezahlt und besser unterstützt werden.