Kulturreferent Grab kellnert in Maxstraßen-Bar
In der Debatte um Augsburgs Partymeile Maxstraße ist der städtische Kulturreferent Peter Grab in den Fokus geraten. Grab soll mehrmals in der "Crazy-Bar" gekellnert haben. Pikant: In der Bar gibt es auch Cocktails in Eimern zu kaufen. Von Jörg Heinzle
In der Debatte um Augsburgs Partymeile Maxstraße ist nun der städtische Kulturreferent Peter Grab (Pro Augsburg) in den Fokus geraten. Grab soll, das berichten Augenzeugen, mehrmals in der "Crazy-Bar" gekellnert haben. Pikant daran: In der Bar gibt es auch Cocktails in Eimern zu kaufen, die zu einem Symbol für die nächtlichen "Ballermann"-Auswüchse in der Maximilianstraße geworden sind.
Schon seit ihrem Amtsantritt im vergangenen Jahr verfolgt die neue Stadtregierung aus CSU und Pro Augsburg das Ziel, die Probleme mit Alkoholexzessen, Lärm und Aggressionen in den Griff zu bekommen. Unter der Regie von Ordnungsreferent Walter Böhm (CSU) wurde ein Maßnahmenpaket erarbeitet. Ein Bestandteil des Pakets ist eine Selbstverpflichtung, die von den Wirten unterschrieben werden soll. Gefordert wird darin unter anderem ein Verzicht auf die Cocktail-Eimer. Über Grabs Ausflüge in die Gastrobranche der Partymeile ist man in der Stadtregierung daher offensichtlich nicht gerade glücklich.
"Zum Spaß einige Flaschen
Bier verkauft"
Während Besucher der Bar erzählen, dass der Referent auch Cocktail-Kübel zumindest zum Verkauf angeboten und über den Preis verhandelt hat, spricht Grab selbst nur davon, dass er "zum Spaß hinter der Theke stand und einige Flaschen Bier" verkauft habe. An einen Kübel könne er sich beim besten Willen nicht erinnern. Im Übrigen habe er die Bar als Privatmann besucht. Der Chef der "Crazy-Bar", Walter Fischer, sagt, dass Peter Grab "ab und zu mal ein bisschen hilft", wenn er abends im Club vorbeischaue. "Er ist eben ein ganz normaler Mensch geblieben, das ist ja das Schöne."
Grab indes bedauert, dass sich die politische Debatte nur um die Kübel dreht. "Wichtiger wäre es, das Problem bei den Wurzeln zu packen." Ursache für die Auswüchse ist nach seiner Ansicht ein gesellschaftliches Problem: der massive Alkoholkonsum unter jungen Leuten. Grab: "Ich wünsche mir eine Versachlichung der Debatte."
Die Diskussion ist geschlossen.