"Drin" - im besten Alter
Immer häufiger laufen Meldungen über den Nachrichtenticker mit Titel wie: "Silversurfer im Vormarsch". Ein Surfer in einem silbernen Anzug, der auf seinem Brett den Wellen trotz und den Konkurrenten davon fährt? Nein, falsch zusammengereimt. Diese Überschrift stammt aus einem Bericht, der sich mit dem Verhalten von älteren Internetnutzern beschäftigt - den sogenannten "Silversurfern". Die werden zwar immer mehr, doch viele Menschen im besten Alter nutzen das World Wide Web noch nicht. Dabei bietet es unzählige Möglichkeiten für sie.
Rund 57 Prozent der Menschen zwischen 50 und 59 Jahren nutzen laut des "(N) Onliner Atlas(es)es 2006" das Internet. Hauptsächlich verschicken diese "Best Ager" E-Mails, überprüfen ihren Kontostand oder gehen in der virtuellen Welt auf Einkaufstour. Bei den 60- bis 69-Jährigen sind es nur noch rund 33 Prozent, die sich im World Wide Web bewegen. Und in der Generation 70 Plus sind gar nur 12 Prozent online.
Dabei bietet das Internet gerade der älteren Generation unglaublich viele Nutzungsmöglichkeiten. Denn mit Hilfe eines PCs und eines Internetanschlusses lassen sich viele unbequeme und vielleicht auch beschwerliche Wege ersparen - wie etwa den zur Bank. Den Kontakt zu Familienmitgliedern, die durch den Alltag hetzen und am Telefon nur zu Standardantworten zu bewegen sind, kann man auch per E-Mail halten. Und nicht zuletzt bieten zahlreiche Foren die Möglichkeit des Kennenlernens - etwa eines neuen Sparring-Partners beim nächsten Pokernachmittag.
Doch egal wie gut die Möglichkeiten sind: Viele ältere Menschen stehen dem Internet reserviert gegenüber. Unglaubwürdig, unsicher, undurchsichtig sei das, was da auf dem Bildschirm erscheint. Schon der Zugang allein ist für viele ein großes Hindernis. Und dann - wie findet man überhaupt die Seiten, auf die man möchte?
Wer ein Silversurfer werden will, der muss sich nicht gleich einen Computer kaufen und einen Internetanschluss zulegen. Öffentliche Einrichtungen wie etwa Bibliotheken bieten einen Zugang an. Aber auch Internet-Cafés, in denen jeder online gehen kann und je nach Zeitraum dafür bezahlt, sprießen in vielen Städten an jeder Ecke aus dem Boden. Wer zum ersten Mal surft, der kann das an solchen Orten tun. Zunächst muss man dabei den Internet-Browser anklicken und dann die gewünschte Adresse eingeben: zum Beispiel. Weiß man die gewünschte Adresse nicht, surft man zu einer der vielen Suchmaschinen: .
Wer schon zu den Fortgeschrittenen unter den Silversurfern gehört, für den sind diese Erklärungen natürlich überflüssig. Online Banking und E-Mails verschicken ist dann gefragt - allerdings auf dem eigenen Computer. Denn nur dort kann man sich sicher sein, dass man stets das aktuellste Virenprogramm hat (und es mit neuen Informationen gefüttert - sprich "updated" hat) und sich so vor bösen Überraschungen schützt. Übrigens: Für alle, die sich immer über die kleinen Buchstaben auf Internetseiten ärgern, gibt es einen Tipp. Im Internet-Explorer gibt es meist einen Punkt "Ansicht". Dort kann man den Schriftgrad auswählen - und aus den verflixten kleinen Buchstaben größere machen.
Was eine E-Mail ist, findet sich in unserem . Links, Tipps zur Sicherheit, zum Einkaufen und fürs Online-Banking gibt es dort ebenfalls. 10 Millionen Internet-Surfer über 50 Jahren gibt es derzeit. Wär doch nicht schlecht, wenn noch ein paar mehr dazu kommen würden, oder?
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