Alle Jahre wieder: Klagen über die Schülerbeförderung
Unterallgäu/Mindelheim In der Kreisausschusssitzung Anfang Oktober dieses Jahres hatten sich noch einige Bürgermeister über die Situation im Schulbusverkehr beschwert. Der zuständige Sachbearbeiter am Landratsamt, Alfred Böhm, hatte von Anlaufschwierigkeiten zu Beginn eines neuen Schuljahres gesprochen und nun auf Anfrage der Mindelheimer Zeitung erklärt, dass sich die Lage eingependelt habe.
Keine Abhilfe könne er bei den Stehplätzen schaffen, denn jeder Bus habe eine gewisse Anzahl an Sitz- und Stehplätzen. Diese vorgegebene Zahl dürfe nicht überschritten werden. Weiter gebe es Vorschriften zur Sicherheit der Schüler/innen, so unter anderem muss die Möglichkeit gegeben sein, sich festhalten zu können. Weiter dürfen diese Busse nicht schneller als 60 Stundenkilometer fahren.
Eigene Schulbuslinien gebe es kaum noch, die Busse sind im Öffentlichen Personennahverkehr unterwegs, so Böhm in der Kreisausschusssitzung. Und dies schlage sich auch in der Statistik nieder: 70 Prozent der beförderten Fahrgäste im ÖPNV seien Schüler.
Das Landratsamt versuche, auftretende Probleme mittels eines Runden Tisches, an dem die Busunternehmen und beteiligten Schulen mit dem Landratsamt versuchen, Brennpunkte zu entschärfen.
Wartezeiten gebe es vormittags kaum, lediglich der zunehmende Nachmittagsunterricht bereite Kopfzerbrechen. Böhm ließ auch durchklingen, dass einige Probleme bei flexibleren Schulzeiten lösbar wären. In der Aussprache hatte sich besonders der Benninger Bürgermeister Meinrad Bernhard beschwert. In seiner Gemeinde sei es zu Schulbeginn des Öfteren vorgekommen, dass Schüler nicht mehr mitgenommen wurden, weil die Busse bereits überfüllt waren. Bürgermeister Robert Sturm unterstrich dies und meinte, dass der Schülertransport in Richtung "Viehtransporte" gehe.
Und andere Bürgermeister erklärten, viele Eltern würden resignieren und Fahreigenschaften bilden, um den Kindern die Fahrt im Schulbus zu ersparen. Bürgermeister Alfons Weber (Markt Rettenbach) berichtete sogar von zwei Schülern, die wegen der unzulänglichen Beförderung den Besuch einer weiterführenden Schule aufgegeben hätten. Auch ihm waren die überfüllten Busse ein Dorn im Auge und warnte, nicht solange zu warten, bis etwas passiert.
Landrat Hans-Joachim Weirather stellte klar, dass es für die Schulkinder zwar keinen Anspruch auf einen Sitzplatz gebe, aber sie hätten ein Recht auf Beförderung. Der Nachmittagsunterricht werde die Sache sicher nicht einfacher machen, aber er meinte: "Der Kreis kann diese Probleme nicht alleine lösen."
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