Bad Wörishofen Wie wichtig Brandwachen nach dem Löschen eines Brandes sind, zeigte sich wieder einmal in der Sonntagnacht. Gegen 23.15 Uhr lösten die zurückgebliebenen Feuerwehrler einen Nachalarm in dem Nebengebäude des Kurhotels „Luitpold“, das am Nachmittag gebrannt hatte (wir berichteten), aus. Die Bad Wörishofer Wehr musste erneut ausrücken, nachdem sie gegen 21.15 ins Feuerwehrhaus zurückgekommen war. „Eine Matratze hatte nochmals Feuer gefangen, doch wir hatten den zweiten Brand schnell im Griff“, berichtet Kommandant Peter Eichler.
Eine unschöne zusätzliche Attraktion hatte sich den zahlreichen Besuchern der Kulinarischen Meile ja bereits am Sonntagnachmittag geboten. Beißender Rauchgeruch ließ die Köche zuerst in ihre eigenen Stände blicken, doch nicht eine Pfanne hatte Feuer gefangen, sondern ein Nebengebäude des Kurhotels „Luitpold“ brannte. Laut Eichler sei aber keine Panik ausgebrochen, „vielmehr hatten wir 90 Feuerwehrler viele interessierte Zuschauer“. Der Einsatz sei aber durch die Schaulustigen nicht behindert worden. „Mit Nachdruck gaben wir immer wieder den Hinweis, dass wir im Einsatz sind und einige haben dann sogar geholfen, die Schirme und Bänke vor dem Pavillon zu beseitigen, sodass wir dort eine zweite Drehleiter aufstellen konnten“, so Eichler. „Als sehr vernünftig“, stufte auch Edmund Martin, der Leiter der Polizeiinspektion Bad Wörishofen, die Gäste der Meile ein. Das jähe Ende der Veranstaltung sei von allen akzeptiert worden.
Das benachbarte Einfamilienhaus musste laut Polizeiangaben kurzzeitig geräumt werden, im Hotel „Luitpold“ konnte der Betrieb an der Kneippstraße ungehindert fortgesetzt werden, die Gäste genossen dort ihren Kaffee und Kuchen. „Gott sei Dank ist der Brand von unserem ehemaligen Personalhaus, das überwiegend leer steht, nicht aufs Hotel übergegangen“, so Hotelier Winfried Stapfer in einer ersten Reaktion. Ausdrücklich möchte er sich bei allen Feuerwehrlern für den schnellen und reibungslosen Einsatz bedanken. Hotelfachschüler, die dort zeitweise wohnen, müssen nun anderswo untergebracht werden.
Die Brandursache ist bisher noch ungeklärt, die Kriminalpolizei ermittelt. Nach Angaben der Polizei ist das Haus stark beschädigt und einsturzgefährdet.