"Jein" zum Flohmarkt
Unterallgäu Viele Menschen mögen es: Am Sonntag gemütlich über einen Flohmarkt schlendern, sich umsehen und vielleicht auch etwas kaufen. Doch das ist nicht so einfach. Denn Flohmärkte dürfen laut dem geltenden Feiertagsgesetz (siehe Infokasten) an Sonn- und Feiertagen nicht ohne Weiteres stattfinden. Dies bedeutete im vergangenen Jahr auch das Aus für die Flohmärkte in der Dampfsäg in Sontheim. Doch nun findet dort wieder einer statt: am morgigen Sonntag, 9. September, von 10 bis 16 Uhr. Allerdings unter anderen Voraussetzungen.
Mit Empörung hatten Ende 2005 Organisatoren von Flohmärkten auf eine Anordnung des Unterallgäuer Landratsamtes reagiert, die ab Januar 2006 Flohmärkte an Sonntagen kurzum untersagte. Ganz so strikt wurde dann zwar nicht verfahren, aber dennoch: Im Juni 2006 fand in der Dampfsäg der vorerst letzte vom Landratsamt genehmigte Flohmarkt statt. "Es handelte sich dabei um einen gewerblichen Flohmarkt", so die zuständige Abteilungsleiterin Ulrike Klotz. Und genau diese Form sei an Sonntagen nicht zulässig. Beim Flohmarkt morgen in der Dampfsäg dürfen nur private Anbieter Gebrauchtes verkaufen, keine Neuware. Genehmigt worden sei der Markt auch, so Klotz, weil er von einem gemeinnützigen Verein organisiert wird, den "Freunden und Förderern der Dampfsäg". Das bedeute nicht, dass dort ab sofort wieder regelmäßig sonntägliche Flohmärkte stattfinden: "Dadurch würde das Ganze wieder zu einer gewerblichen Angelegenheit, bei der der Gewinn im Vordergrund steht." Für Klaus Walter Bilgram, Betreiber der Dampfsäg, zog die Anordnung des Landratsamtes erhebliche finanzielle Einbußen nach sich: "Die Flohmärkte waren eine wichtige Säule für uns." Der Versuch, den Flohmarkt auf Donnerstag zu verlegen, sei gescheitert: "Das erwies sich als brotlos."
In Bedrängnis geraten ist auch die Veranstalterin Gabriele Wenderoth. Sie organisiert seit 15 Jahren Flohmärkte in der Auktionshalle in Niederrieden. Seit sie gezwungen ist, ihre Märkte am Samstag stattfinden zu lassen, liefen diese schlecht. "Und jetzt sind wir am Ende angelangt", klagt sie. Viele Menschen hätten am Samstag anderes zu tun, seien beim Einkauf, kümmerten sich um Hof oder Garten. "Hier wird eine Tradition kaputt gemacht", kritisiert sie. Auch ein Gespräch mit dem Unterallgäuer Landrat Hans-Joachim Weirather habe bisher keinen Kompromiss gebracht. Wenderoth empfindet es als bitter, dass die Landratsämter im Ober- und Ostallgäu sehr wohl gewerbliche Sonntagsflohmärkte genehmigen.
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