Musikalisches Labsal für verletzte Seelen
Bad Wörishofen (ah) - Das Konzert dauerte - auch wenn man schon die übliche Dauer der Konzerte von Justus Frantz mit seiner Philharmonie der Nationen vergleicht - lange, knapp zwei dreiviertel Stunden. Und das auch ohne Zugabe und mit Wegfall der "Vier See-Zwischenspiele" aus Peter Grimes von Benjamin Britten.
Trotzdem, es war begrüßenswert, dass das Hauptwerk des Abends, das allein 80 Minuten dauerte, ungekürzt dargeboten wurde: "Mein Vaterland"; ein sechsteiliger Zyklus sinfonischer Dichtungen von Bedrich Smetana (1824 - 1884). Es ist "das" musikalische Nationalepos des tschechischen Volkes geworden. Der Dirigent am Nationaltheater in Prag erzählt in sechs Poesie durchwobenen Bildern die ruhmreiche Geschichte Tschechiens. Da entstehen durch die musikalische Umsetzung der dramatischen Szenen (glanzvolle Blechbläser, dröhnende Pauken, vibrierende Tutti-Streicher beim abschließenden Hussitenchoral); abwechselnd mit subtilen perlenden Holzbläserschilderungen der Bäche, des Flusses; Einbezug von Volksliedmelodien und -tanzweisen (Polka) seelische Eindrücke, die für dieses, gerade durch die lange österreichische k.u.k.-Herrschaft unterdrückte Volk lebensnotwendig waren. Justus Frantz und seine Philharmonie spielten in diesem Sinne, emotional berührend im Bläserklang, brillant in den Streichern. Dass die Intonation in den Holzbläsern und Streichern gegen Ende nicht mehr ganz stimmte, war wegen der Länge des Werkes verständlich.
Justus Frantz suchte für seinen obligaten romantischen Solistenbeitrag das 2. Klavierkonzert in c-Moll, op. 18 von Sergej Rachmaninow (1873 - 1943) heraus und betraute damit die junge ukrainische Pianistin Kateryna Titova.
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