Punktsiege für den Landrat und die Kliniken
Gestern fand sie nun also statt, die groß angekündigte Abrechnung von Teilen der CSU und JWU mit dem Landrat der Freien Wähler. Auch wenn das Meiste hinter verschlossenen Türen abgelaufen war, so viel sickerte doch durch: Die Entscheidung, sich vorzeitig von Chefarzt Dr. Wolfgang Pflederer zu trennen, konnte der überwiegenden Mehrheit auch aus den Reihen der CSU als angemessen und richtig vermittelt werden.
Das Konstrukt, das Pflederer mit Vorstand Alfons Hawner geschaffen hatte, um seinem Sohn eine Beschäftigung bei der Servicetochter UKS zu verschaffen, war nicht zu dulden. Das war aber nur der letzte Tropfen in ein übervolles Glas. Pflederer mochte seit Amtsantritt von Hans-Joachim Weirather nicht akzeptieren, dass er einem Verwaltungsrat und einem Landrat Rechenschaft ablegen muss.
Gleichwohl ist es nach diesem Tag der intensiven Aussprache bedauerlich, dass der Landkreis sich auf den Vergleich eingelassen hat. Das hätte man durchziehen sollen, zur Not auch in der nächsten Instanz.
Es war gut, dass die Sitzung stattgefunden hat. So mancher Kreisrat hat sich ausdrücklich für die vielen Informationen bedankt. Der Ton war ein sachlicher, die befürchtete Schlammschlacht blieb aus. Dafür verdienen alle Anerkennung. Die übergroße Mehrheit im Kreistag will offenbar vernünftig miteinander zusammenarbeiten.
Das ist wichtig, weil es sich Krankenhäuser auf Dauer nicht leisten können, Gegenstand politisch motivierter Scharmützel zu werden. Positiv ist in jedem Fall die Entwicklung der Kreiskliniken. Immerhin geht es hier um 1000 zum Teil hoch qualifizierte Jobs. Die neue Strategie, mehr hoch qualifizierte Medizin anzubieten und so die Einnahmenseite zu verbessern, trägt Früchte. Der Landrat ist gestern gestärkt aus der Debatte hervorgegangen.
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