„Fassbinder-Nachspiel“ im Rathaus
40 Bürger wünschen sich eine Straßenbenennung nach dem Regisseur
Knapp drei Monate nach der Hommage an Rainer Werner Fassbinder in seinem Geburtsort
Bad Wörishofen hatte diese nun ein kleines „Nachspiel“ im Rathaus: Marie Luise Ludl und Regine Glöckner, zwei der vier Protagonistinnen der Lesung mit Musik aus Anlass des siebzigsten Geburtstages des 1982 gestorbenen Regisseurs, übergaben nun Unterschriftslisten an Bürgermeister Paul Gruschka. Die Unterzeichner wollen sich für eine Straßenbenennung nach Fassbinder im Kurort stark machen.
Und nicht nur für ihn. Auch eine Katherine Mansfield-, Irmgard Seefried- oder Christina von Fronhofenstraße sowie weiterer Künstlerstraßen könnten sie sich in Bad Wörishofen vorstellen. Bei dem Termin mit dem Bürgermeister spielten Ludl und Glöckner auch ein wenig „Zukunftsmusik“. Sie konnten sich vorstellen, dass auch eine Brücke, ein Platz oder vielleicht gar einmal ein Brunnen den Namen des Regisseurs tragen könnten. Oder man dachte gar gleich an ein ganzes Künstlerquartier im Rahmen eines möglichen Neubauareals, das renommierte Persönlichkeiten, die dem Heilbad besonders verbunden waren, vereinen könnte.
Paul Gruschka nahm die Vorschläge überaus wohlwollend auf und sagte zu, bei passender Gelegenheit diese Gedanken im Stadtrat zur Sprache zu bringen. Wer weiß – vielleicht flaniert man zu Fassbinders achtzigstem Geburtstag im Jahr 2025 im Heilbad bereits durch eine Irmgard-Seefried-Straße, überquert eine Cecilia Bartoli- oder Ivo Pogorelich-Kreuzung, umfährt einen Katherine Mansfield- oder Liselotte-Pulver-Kreisel, quert die Fassbinder-Brücke oder hört den „Acht-Stunden-sind-kein-Tag“ - Brunnen plätschern.
Und dann denkt man sicher weiter: das hätte sich Christina von Fronhofen bestimmt nicht träumenlassen als sie einst mit ihrer großherzigen Land-Schenkung den Weg frei machte für die Entwicklung Wörishofens. (mz)
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