Von der Schul- direkt auf die Orgelbank
Wilhelm Eisenschmid aus Mussenhausen ist seit fast 77 Jahren Organist – und denkt längst nicht ans Aufhören.
Mussenhausen Wenn Wilhelm Eisenschmid in der Wallfahrtskirche in Mussenhausen behände die schmale Treppe zur Orgel hinaufsteigt, merkt man ihm seine bald 89 Jahre nicht an. Und noch weniger merkt man es, wenn er sich auf die Orgelbank setzt und die Finger auf die Tasten legt – so wie er das seit inzwischen fast 77 Jahren als Organist tut. Zwar nicht mehr so häufig wie in jüngeren Jahren, als er jeden Sonntag, jeden Samstagabend bei der Vorabendmesse und zudem zwei bis drei mal unter der Woche georgelt hat, aber immer noch oft genug: Alle 14 Tage begleitet er die Messe werktags und alle 14 Tage den Sonntagsgottesdienst. Hinzu kommen Aushilfsdienste: Weil viele Organisten in den Nachbargemeinden noch berufstätig sind und unter der Woche kaum Zeit haben, springt Wilhelm Eisenschmid vor allem bei Beerdigungen öfter für sie ein.
Für das Requiem war er schon als Jugendlicher abonniert. Weil die Schule in Eutenhausen praktischerweise in unmittelbarer Nähe der Kirche lag, durfte er regelmäßig von der Schul- auf die Orgelbank wechseln – und nach der Messe schleunigst wieder zurück, versteht sich. Seinen ersten Einsatz als Nachwuchs-Organist hatte der damals Zwölfjährige übrigens am Ostermontag. „Die Klosterschwester, die immer georgelt hat, ist damals Knall auf Fall nach Altötting abberufen worden“, erinnert sich Wilhelm Eisenschmid. Und so kam es, dass er an diesem Tag zum ersten Mal ganz offiziell in der Wallfahrtskirche in die Tasten gegriffen hat. Zum Glück nur in der Andacht und nicht beim Amt, wie Wilhelm Eisenschmid mit einem Lächeln betont. „Ich glaub’, ich hab’ mich am Anfang von ,Jesus lebt‘ ein bisschen verspielt. Weil da war ich schon aufgeregt.“
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.