Als die Bilder fliegen lernten
Wie der Apotheker Julius Neubronner 1908 die Brieftaubenfotografie erfand
Julius Neubronner muss vom Fotografieren fasziniert gewesen sein: 1908 wurde die von ihm erfundene Brieftauben-Kamera patentiert, 40 Gramm leicht, ausgestattet mit Selbstauslöser-Mechanismus sowie zwei nach vorne und nach hinten gerichteten Linsen. Dass der Erfinder der Brieftauben-Fotografie Ulmer Vorfahren hat, erfuhr Stadthaus-Chefin Karla Nieraad erst während der Vorbereitung der Ausstellung „Als Brieftauben das Fotografieren lernten“. Umso schöner, findet sie, dass von Brieftauben gemachte Luftbilder seit dem heutigen Freitag bis zum 11. Januar im Stadthaus zu sehen sind – als Abschluss des Weltkrieg-Gedenkjahres unter einem ganz anderen Gesichtspunkt.
Auf die Idee, eine für Brieftauben transportable Kamera zu bauen, war der Apotheker Neubronner gekommen, weil Brieftauben im 19. Jahrhundert Rezepte in seine Apotheke brachten – ein Kundenservice des frühen Marketing-Genies. Obwohl er von der militärischen Nutzbarkeit seines Patents überzeugt war, hat die Idee, Brieftauben mit einer Kamera auszustatten, doch Poesie: Die Tiere verhinderten eine solche Nutzung durch eine gewisse Unzuverlässigkeit selbst. Manch eine startete mit der Kamera ausgestattet stundenlang nicht, und die Erfindung des Flugzeuges machte einen Taubeneinsatz bald überflüssig.
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