Baufirmen lassen Stadt auflaufen
Teilweise gehen keine oder nur unbrauchbare Angebote ein
Die Hochkonjunktur in der Baubranche hat aus Sicht der Stadtverwaltung auch ihre Schattenseiten. Denn die Firmen sind offenbar so gut ausgelastet, dass sie sich aussuchen können, welche Aufträge sie annehmen und welche nicht. Zwei Beispiele dafür waren jetzt Thema im Technischen Ausschuss öffentlicher Lebensraum und Verkehr. Dabei ging es um zwei ambitionierte Vorhaben der Stadt, die nun auf die lange Bank geschoben werden müssen.
Das in die Jahre gekommene Wasserbecken im Glacis-West soll neu gestaltet werden. Im Dezember vorigen Jahres wählten die Stadträte einstimmig die Variante „Wasserspiel“, die Spiel und Spaß für alle Besucher, vor allem aber für Kinder bieten soll. Der Umbau sollte bereits nach den Sommerferien im September beginnen. Doch daraus wird nun nichts. Der Grund: Von den eingegangenen Angeboten konnte keines als das wirtschaftlichste ausgewählt werden. Die Verwaltung hatte Kosten von 740000 Euro errechnet. Die Angebote der Baufirmen lagen bei über einer Million Euro. Dem Ausschuss blieb wegen dieser erheblichen Kostensteigerung von mehr als 40 Prozent nichts anderes übrig, als die Ausschreibung aufzuheben. Ein neuer Anlauf soll nun im Herbst genommen werden. Die Umgestaltung des Glacis-Parks ist somit frühestens 2019/2020 möglich. „Ärgerlich“ fand dies Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU). „Ärgerlich ist gar kein Ausdruck“, sagte Waltraud Oßwald (CSU). Sie wollte außerdem wissen, was passiert, wenn bei der nächsten Ausschreibung wieder kein Angebot eingeht, das im Rahmen bleibt. „Wenn es wieder schief geht, müssen Sie entscheiden“, gab Noerenberg lapidar zurück und meinte damit den Stadtrat insgesamt. Tobias Frieß, Leiter des Fachbereichs Öffentlicher Lebensraum und Verkehr, gab zu bedenken: „Das bestehende Wasserbecken ist marode. Wir müssen da was machen.“
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