Die Bonpflicht ist reiner Zettel-Irrsinn
Kassenbons für jeden Käse sind reine Papierverschwendung. Traurig in Zeiten des Umweltschutzes und der Digitalisierung.
Bei den Zulieferern der Kassenrollen dürften die Sektkorken zum Jahreswechsel ordentlich geknallt haben. Die neue Beleg-Ausgabepflicht, die seit Januar in Deutschland gilt, hat der Branche mit Sicherheit nicht geschadet. Die Argumentation der Bundesregierung, dass in Deutschland gegen Steuerbetrug vorgegangen wird, ist nachvollziehbar. Die geschätzten zehn Milliarden Euro, die jedes Jahr an Registrierkassen durch Manipulation hinterzogen werden sollen, sind eine irre Summe.
Irre sind aber auch die zwei Millionen Kilometer Bonpapier, die nach Schätzungen des deutschen Einzelhandels jährlich zusätzlich im Restmüll landen. Etwa drei Mal so viele Kassenrollen wie bisher benötigen die vielen kleinen Händler in der Region. Für sie bedeutet die neue Regelung vor allem eines: zusätzliche Kosten. Die Regierung stellt zudem alle unter Generalverdacht, die eine elektronische Registrierkasse benutzen. Bedenklich ist die Naivität des Gesetzgebers, wenn er tatsächlich glaubt, dass sich professionelle Steuersünder von kleinen weißen Zettelchen einschüchtern lassen. Wer es darauf anlegt, wird neue Wege finden, den Fiskus zu hintergehen. Kassenbons für jeden Käse sind reine Papierverschwendung. Traurig in Zeiten des Umweltschutzes und der Digitalisierung.
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