Sinnfragen in Bronze und Textil
„Human Landscapes“ von Casper ter Heerdt und Ellis Schoonhoven in der Sebastianskapelle
Ulm Wenn die Menschheit eines Tages ausgestorben wäre – wie könnte man dann Begriffe wie „Menschlichkeit“, „Verletzlichkeit“ oder „Fantasie“ museal aufbereiten? Die Künstler Casper ter Heerdt und Ellis Schoonhoven stellen sich dieser Frage und betreten „Human Landscapes“, menschliche Landschaften also, die in den gotischen Räumen der Galerie in der Sebastianskapelle bezwingenden Reiz entfalten.
Im Erdgeschoss irritiert zunächst der Materialmix: Bronzearbeiten (ter Heerdt) sind wie selbstverständlich neben Textilarbeiten (Schoonhoven) gestellt, Marmor neben Gips und Wachs; die „Female Figure“ Schoonhovens erinnert an die wuchernden Puppenfiguren Hans Bellmers, das strahlende Weiß erfährt zusammen mit der amorphen Formensprache eine morbide Überzeichnung durch die Glasvitrine, in der die Arbeit liegt. An den Wänden der „Sakristei“ schweben kleine Bronzefiguren von ter Heerdt, „Madonna and Child“ oder „Pietà“ deuten den sakralen Charakter der kleinen vollplastischen Arbeiten an. Zugleich atmen diese Arbeiten einen subversiven Humor, und wo sich „Schneewittchen und die 7 Zwerge“ in diesem sakral angehauchten Bedeutungsbett wiederfinden, werden gewitzt die Konventionen von Märchen, Religion und Andenkenkultur hinterfragt.
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