Der neue Mesner kann auch die Orgel stimmen
Bei seiner Arbeit im Münster kommen Eberhard Roller seine praktischen Fähigkeiten zugute
Der Adventsmonat Dezember warf Eberhard Roller gleich mitten in sein neues Amt: Wohl zu keiner Zeit im Jahr hat ein Münstermesner so viel zu tun wie in den Wochen vor und zu Weihnachten. Doch nicht nur viele Gottesdienste und Veranstaltungen beschäftigten ihn. „Angesichts von Glühwein und Feuerwurst in den Händen der Gotteshaus-Besucher kann man schon den Eindruck bekommen, dass Besucher das Münster für eine weitere Bude des Weihnachtsmarkts halten“, erzählt Roller von den Eindrücken seiner ersten intensiven Arbeitswochen als Nachfolger des im September verstorbenen Gert Kappler. „Ich hätte nicht gedacht, dass unsere Gesellschaft schon derart säkularisiert ist.“
Der 58-jährige Roller ist mit Kirche – und den mit ihr verbundenen Arbeitszeiten – vertraut. Seine Frau war die 2010 verstorbene Pfarrerin der Auferstehungskirche Petra Roller. Mit einem Lächeln erinnert sich Eberhard Roller an die Zeit, als er als junger Ehemann einer Pfarrerin als „die erste männliche Pfarrfrau“ weit und breit galt. Seine drei Kinder, die in den Kinder- und Jugendchören des Münsters engagiert waren, sind mittlerweile erwachsen, und dass er am Sonntagmorgen um halb sieben im Münster Dienstbeginn hat und es abends erst um 19.30 Uhr verlässt, gehört für ihn jetzt eben zu seinem Leben. Roller, der im alten Wippinger Pfarrhaus lebt, ist gelernter Schreiner und Orgelbauer und arbeitete bis Dezember in einer Schreinerei. Seine praktische Orientierung kommt der Tätigkeit als Münstermesner entgegen, weshalb man Roller gebeten hatte, sich um die Stelle zu bewerben. „Ich sehe halt schnell, wo ein Türchen klemmt oder wo etwas unpraktisch ist“, konstatiert er. „Mit der Orgel werde ich wohl wenig zu tun haben. Obwohl ich sie unter KMD Friedrich Fröschle auch schon gestimmt habe.“ Er sei auch nicht als Schreiner angestellt. „Dafür gibt es in der Münsterbauhütte Karl-Heinz Adrion.“ Dennoch hat die praktische Ader Rollers schon manches verändert: „In der Konrad-Sam-Kapelle wurde so umgestellt, dass es für den Pfarrer einfacher wird, dort Gottesdienste zu halten“, erzählt er.
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