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Lesung
28.04.2014

Hinter den Worten

Der Dichter Reiner Kunze war einst als Dissident aus der DDR ausgebürgert worden.
Foto: Manfred Deger

Reiner Kunze liest für Theo Waigel

„Was blühen muss, blüht in Geröll auch und Gestein und abseits jedes Blickes“, Rainer Kunzes Gedicht „Rostblättrige Alpenrose“ zum 75. Geburtstag seines Freundes und Wegbegleiters Theo Waigel erschließt sich, wie alle seine Lyrik, erst beim Blick hinter die Worte.

Dass der 80-jährige Dichter ein Meister dieser poetischen Spurensuche ist, machte er in einer zweistündigen, von Musik untermalten Lesung von „Drei Marginalien zur Freundschaft“ und zwölf Gedichten mit augenzwinkerndem Ernst deutlich. Dass Kunze besonders bei Kindern hinter den Worten andere Wirklichkeiten zu entdecken sind, beleuchteten drei Weltansichten, die der große Dichter von kleinen Poeten „geschenkt bekam“. So erzählte ihm ein Dreijähriger, dass der Mond ihn nicht erstaunen müsse, da er lediglich an Gottes Auto das nicht kaputte Licht sei. „Nimm dir einen Tintenfisch, der acht Arme hat und Briefe schreibt, dann hast du Zeit für mich“, rät ein Enkel seinem Opa. „Ganz am Anfang, als noch kein Mensch gestorben war, war da Gott allein im Himmel?“, fragte eine Vierjährige und Reiner Kunze gab die Frage lachend an die anwesenden Prämonstratenserpatres weiter.

Dass er nicht nur wegen seines Buches „Die wunderbaren Jahre“ aus der ehemaligen DDR ausgebürgert und aus dem DDR-Schriftstellerverband ausgeschlossen wurde, machte sein Gedicht „Das Ende der Kunst“ deutlich:

„Du darfst nicht, sagte die Eule zum Auerhahn, du darfst nicht die Sonne besingen, die Sonne ist nicht wichtig/Der Auerhahn nahm die Sonne aus seinem Gedicht/Du bist ein Künstler, sagte die Eule zum Auerhahn/Und es war schön finster“.

Man verstand und schob ihn ab. Dass der 80-Jährige auch mal dem Nonsens verfällt, oder sein Publikum zum fröhlichen Zwischenbeifall verleiten kann, mögen zwei Bemerkungen beleuchten:

„Das Nashorn ist ein Nashornist/der sich nie trennt/vom Instrument“.

Oder das Geheimnis des Nussbaums:

„Zwei Paare Stare fliegen hinein/Zwölf kommen heraus/Der Nussbaum plaudert nichts aus“.

Dass verschiedene Menschen und Systeme trotzdem zu einem Ziel kommen können, beschreibt der Dichter so:

„Rudern zwei ein Boot/der eine kundig der Sterne/der andere kundig der Stürme/wird der eine führ´n durch die Sterne/und der andere führ´n durch die Stürme/und am Ende ganz am Ende/wird das Meer in der Erinnerung blau sein“.

Es gäbe noch viel zu berichten von diesem Dichterabend, etwa von den Spatzen am Bahnhofsplatz, die niemals eine Melodie pfeifen, weil jeder von ihnen Schaffner werden will. Wie das ausgeht, will Reiner Kunze erzählen, wenn er wieder einmal vorbeikommt. Und das passiert hoffentlich bald.

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