Der Herr der Blumen
Ernst Mayer sorgt am Feiertag dafür, dass die Kirche in Pfuhl bunt wird.
Hektik kam bei dem Rentner in diesem Jahr vor allem mit Blick auf das sehr milde Wetter und die früh aufblühenden und bereits verwelkten Blumen auf. „Mir fehlten speziell der Flieder oder die Pfingstrosen.“ Deshalb griff der Witwer überwiegend auf Ziersträucher zurück, um das Symbol von „Pax Christi“ (Friede Christi) fachgerecht nachbilden zu können. Wie der 15 Quadratmeter große Teppich endgültig aussehen soll, hat er in unzählbaren Stunden auf einer maßgerechten Papppapier-Rolle vorgefertigt.
Eigentlich ist Fronleichnam ein rein katholischer Feiertag, doch Mayer freut sich, dass er seit Jahren seinen Blumenschmuck aus den Gärten evangelischer Pfuhler Christen (80 Prozent) erhält. Ihnen dankt er ganz besonders, nicht zuletzt auch Peter Jehle vom städtischen Friedhofsamt, der ihm immer „wenn’s klemmt“, mit Ziersträuchern, Schnittgras oder Blumen aushilft. Denn der Teppich schluckt eine unzählbare Menge an Blumen. Speziell dankt er aber in diesem Jahr Oberbürgermeister Gerold Noerenberg und seiner Frau Cornelia: Mayer traf das Ehepaar zufällig auf dem Neu-Ulmer Friedhof. Und der Rathauschef half dem Rentner in seiner „Blumennot“. Der Oberbürgermeister gestattete ihm, die dringend benötigte gelbe Farbe in Form von gelben Schafgarben, die eine städtische Verkehrsinsel schmücken, dort pflücken zu können. Vor Rührung kullern bei dem 82-Jährigen beim Erzählen die Tränen, denn so manche Abfuhr unter Androhung von einer Strafe – etwa von einem städtischen Amt oder einem Landwirt – habe er in machen Jahren erhalten.
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