Seinen Job verschmähen junge Ärzte
Buch/Weißenhorn Den weißen Geländewagen kennen die Menschen in Buch. Wenn Rudolf Brachmann über die Dörfer fährt, dann winken ihm die Leute auf der Straße zu. Wenn er in der Hauseinfahrt parkt, dann wird er meist schon sehnsüchtig erwartet: Der 59-Jährige ist Landarzt von Beruf. Gerade ist er auf dem Weg zu Patientin Gertrud Mayer. "Ich bin froh, dass der Doktor zu mir nach Hause kommt", sagt die 81-Jährige, der das Laufen zunehmend schwerer fällt. Einmal in der Woche besucht Brachmann die Rentnerin aus Gannertshofen und legt ihr eine Infusion. Die kranke Frau braucht ihre Medikamente. Nach rund fünf Minuten verabschiedet sich Brachmann wieder und macht sich auf den Weg zum nächsten Hausbesuch.
Mediziner träumte schon immer von einer eigenen Praxis
Brachmann liebt seinen Job: "Mir macht der persönliche Kontakt zu den Menschen einfach Spaß." Schon immer träumte er von seiner eigenen Praxis. Die Arbeit in einem Krankenhaus, wie er sie nach dem Studium der Medizin mehrere Jahre erlebt hat, wäre heute nichts mehr für ihn. Zu sehr liegt ihm die Arbeit mit den Menschen vor Ort am Herzen. Rein statistisch gesehen teilen diese Liebe allerdings immer weniger Ärzte. Schon heute sind Studien zufolge (siehe Info) ganze Regionen unterversorgt, weil sich kaum mehr junge Mediziner für die gute alte Landarztpraxis entscheiden. Stattdessen zieht es den Nachwuchs in die boomenden Städte, wo viele Privatpatienten und satte Einkünfte warten. Zudem wird sich in den nächsten Jahren ein ganzer Schwung an etablierten Hausärzten in Ruhestand verabschieden. Dadurch könnte auf dem Land eine Versorgungslücke entstehen, die verheerende Folgen haben dürfte. Viele alte Menschen brauchen einen Hausarzt, der in die eigenen vier Wände kommt. Menschen, wie Gertrud Mayer. Mittlerweile hat auch die Politik das Problem erkannt und will Ärzte aufs Land locken.
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