Früherer Ulmer Volksbank-Chef und IHK-Präsident Erhard Sommer ist tot
Er war sportlich, musikalisch und als Geschäftsmann erfolgreich. Erhard Sommer prägte die Ulmer Wirtschaft. Sein Leben war reich an Erfahrungen. Ein Nachruf.
Erhard Sommer, mehr als zwei Jahrzehnte lang Vorstandssprecher der Ulmer Volksbank und sieben Jahre lang IHK-Präsident Ulm, ist tot. Der Jurist, der in Dortmund geboren wurde und in Hamburg aufwuchs, prägte das wirtschaftliche Leben in Ulm. Er war sportlich und musikalisch, spielte Cello, Klavier, Tennis und Golf. Und er war als Geschäftsmann erfolgreich: "Als ich kam, hatte das Institut eine Bilanzsumme von 200 Millionen D-Mark, als ich ging eine von vier Milliarden D-Mark", sagte er vor zwei Jahren über seine Zeit bei der Volksbank.
Sommer war ein Mann der leisen Töne - konsequent, zielstrebig, ausgleichend. Als 1986 die IHK-Spitze neu zu besetzen war, rief man nach ihm. Seinen Einsatz als Präsident (bis 1993) bezeichnen Begleiter als Gewinn. Kaum ein anderer, so heißt es, habe sich mit der gleichen Vehemenz dafür eingesetzt, den ICE-Halt in der Stadt zu sichern. Zum 60. Geburtstag erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Seine Expertise war bis ins Alter von 80 Jahren gefragt: als Aufsichtsrat bei der Volksbank Dresden und bei einem mittelständischen Automobilzulieferer bei Kassel.
Erhard Sommer wechselte von der Deutschen Bank zur Ulmer Volksbank
1994 ging Sommer als Vorstandssprecher der Ulmer Volksbank in den Ruhestand, die Aufgabe hatte er 1973 übernommen. Angebote von CDU und FWG, im Rentenalter kommunalpolitisch tätig zu werden, lehnte er ab, wie er einmal erzählte. Lieber verbrachte er Zeit mit seiner Familie. Erhard Sommer hatte eine Tochter und zwei Söhne, Enkelkinder und eine Urenkelin. 1972 hatte er im Münster Angelika Ehl geheiratet, eine erste Ehe mit Hannelore war gescheitert.
Geboren wurde Paul Erhard Ferdinand Sommer - von allen Erhard genannt - am 28. Februar 1929 als jüngstes von vier Kindern des Piloten Paul Ferdinand Sommer und der Esther Berckemaier in Dortmund. Die Familie stammte aus Hamburg, wo Erhard Sommer zur Schule ging und studierte. Als 15-Jähriger musste er in den Krieg, wo er schlimme Erfahrungen machte und bei der Bombardierung des Bahnhofs von Leutkirch innerhalb weniger Minuten fast seine ganze Schulklasse und seinen engsten Sandkastenfreund verlor. Später bestand er das Notabitur, durfte als jugendlicher Kriegsveteran für ein Dreivierteljahr nach Schweden und nahm sein Jurastudium auf, das er in Hamburg und Tübingen absolvierte. Der promovierte Jurist ging für die Deutsche Bank nach Paris und in die Frankfurter Region, dann wechselte er zur Ulmer Volksbank - zunächst als stellvertretendes Vorstandsmitglied.
Am 30. Oktober verstarb Erhard Sommer, er wurde 92 Jahre alt. (mase)
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