Vor dem Begräbnis wird Narrenzoll erhoben
Elchingen (mde) - "Des isch a Kreuz und a Leida, mit deara Entsagung isch a Kreuz und a Leida", so beginnt alljährlich das Jammern und Wehklagen, wenn vor Aschermittwoch auf dem Heiligen Berg in Oberelchingen die Fasnacht begraben wird. Damit die Angst vor der heute beginnenden, narrenfreien Fastenzeit nicht zu groß wird, gab´s im Oberelchinger "Därle", der Heimat der "Greane Krapfa", für alle Trauernden noch eine Badewanne voll "Lumpasupp" und Wurstsalat, a Gselchts und a Gräucherts, Krapfa und Küachla, Kaffee und Kuchen, "gar mancherlei gut Getränk" und für den Kater von gestern noch ein paar "Saure Hering". Die Zutaten zu diesen, bei Wein und Gesang verzehrten Speisen und Getränken wurden im ganzen Dorf beim "Narrenschnorren" eingesammelt.
Opulentes Vorfastenmahl
Zu diesem opulenten Vorfastenmal begleiteten die "Oldies" mit Teufelsgeige, Bass, Akkordeon und Gitarre die Fasnacht "zum Därle naus", wo sie im "Brunnenloch" bis zum Wecken ausschlafen wird. Hexen, Garden, Elferrräte und das Prinzenpaar legten ihre Insignien und Utensilien wie Zepter, Krone, Maske oder Glockenstrang in eine hölzerne Truhe, die "großem Wehgeschrei" zur bereits schlafenden Fasnacht gelegt wurde. "Aschermittwoch bricht über uns herein, ab morgen heißt es carne vale, Fleisch lebe wohl", verkündete Hexenmeister Achim Götz und manche echte Träne kullerte bei der Zeremonie über die Wangen der trauernden Fasnachtler.
Nach dem "Fasnetbegraben" gings bis Mitternacht zum "Reschtlesschmaus" in´s Därle und zum "Geldbeutelwaschen" an den Dorfbrunnen. Wer in der Fasnacht "seinen Beutel bis auf den letzten Heller" geleert hat, der muss diesen vor Aschermittwoch reuevoll waschen, damit er bis zum nächsten Fasnachtswecken wieder gefüllt ist. Dann werden die Hexen der Oberelchinger "Greane Krapfa", die "Därles Bärbla" und "Bobbele" wieder zum "Schnorren" von Haus zu Haus ziehen um nach altem Heischebrauch unter mancherlei Versprechungen die Zutaten zum letzten Schmaus am Faschingsdienstag zu "erheischen". Außer dem "Schnorren" erheben die Krapfen am Faschingsdienstag noch den "Narrenzoll" am Martinstor. Dieser wird für den närrischen Dorfschmuck, wie zum Beispiel "Lumpenfähnchen" oder Narrenbaumschmücken verwendet.
Die Diskussion ist geschlossen.