"Schmuckstück": Burlafingens Osterbrunnen ist wieder beeindruckend
Seit bald eineinhalb Jahrzehnten gestalten die Burlafinger Trachtler den Osterbrunnen in der Ortsmitte und viele freuen sich darauf, bis das gute Stück endlich steht.
Vor 14 Jahren haben die Mitglieder der „Historischen Trachtengruppe Burlafingen“ zum ersten Mal einen Osterbrunnen aufgestellt, um den ihrer Meinung nach eher unscheinbaren Dorfbrunnen über etliche Wochen interessanter zu gestalten. Ihr Versuch wurde zum Renner. „Die Hütte ist voll“, freute sich am Sonntagnachmittag Vereinsvorsitzender Horst Müller. Zahlreiche Besucher aus nah und fern waren zum „Osterbrunnenfest“ gekommen, um das farbenfrohe Prunkstück in der Ortsmitte zu bestaunen. Unter anderem bewunderte eine junge Familie mit ihrem Nachwuchs das vorösterliche Highlight: „Wir warten schon lange auf das Schmuckstück“, sagten nicht nur sie. Dabei genossen die Besucherinnen und Besucher die selbst gebackenen Kuchen, samt kalter Getränke oder Kaffee. Der Erlös kommt dem Leserhilfswerk unserer Redaktion zugute, der „Kartei der Not“.
7500 Eier zieren den Burlafinger Osterbrunnen
„Die Arbeit hat sich wieder einmal gelohnt“, stellte Horst Müller mit strahlender Miene fest. Doch bevor gefeiert werden konnte, mussten die Trachtler die Ärmel hochkrempeln und schwer schuften. Wir besuchten 15 Frauen und Männer bei ihrem Arbeitseinsatz. Girlandenbinden war angesagt. Da wird bei jedem Wetter im teils überdachten „Schlaier-Hof' geschnippelt und geflochten, montiert und diskutiert. Im Laufe der Jahre hatten überwiegend die Frauen rund 7.500 Hühnereier, aber auch etliche Gänse-Eier bemalt, damit das Prunkstück und der „Brunnen-Garten“ geschmückt werden können.
Der Brunnen selbst ist rund sechs Meter hoch. Die emsigen Arbeiterinnen und Arbeiter mussten zur an drei Nachmittagen etwa 80 Meter grüne Bänder flechten, die dann übers Brunnen-Stahlgestell geschlungen wurden. Für die Einzäunung waren weitere 18 Meter grüne Bänder notwendig, und nicht zu vergessen: die zwei 1,50 Meter hohen grünen Schmuck-Eier samt den drei „Ostereier-Schirmen“, die das Drumherum zusätzlich schmücken. Die stellvertretende Vereinsvorsitzende Renate Müller, sie ist zugleich „Brunnen-Chefin“, hat die Riesen-Eier und einen Osterschirm in Eigenregie kreiert. Weil ohne Grünzeug aber nichts läuft, haben vorab Horst Müller und Schorsch Schlaier im Pkw-Anhänger zehn Fuhren Zweige vom Buchsbaum, der Eibe oder von Thuja-Hecken gesammelt.
Hoffentlich wird der Burlafinger Osterbrunnen nicht beschädigt
Angesichts des gelungenen Werks hoffen die Burlafinger, vor mutwilligen Zerstörungen und Diebstählen von Eiern oder Utensilien verschont zu bleiben. Das wäre sehr bedauerlich, denn die Vereinsmitglieder gehen seit Jahren frohgemut, selbstlos und ehrenamtlich ans Werk.
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