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Landkreis Neu-Ulm
10.03.2022

Wird bald in Weißenhorn noch viel mehr Müll verbrannt?

Bisher wird in der Weißenhorner Müllverbrennung die Kapazität nicht voll ausgeschöpft. Das könnte sich bald ändern.
Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

Das Heizkraftwerk des Landkreises könnte noch einiges mehr an Abfall verbrennen, doch das war bisher politisch nicht gewollt. Jetzt deutet sich eine Trendwende an.

Bisher war das ein Tabu: Wird die Müllverbrennungsanlage in Weißenhorn demnächst bis zu ihrer maximalen Kapazitätsgrenze ausgelastet? Rein technisch gesehen wäre es möglich, dort bis zu 130.000 Tonnen Abfall pro Jahr zu verfeuern. Aus politischen Gründen war im Zuge des heiß umkämpften Genehmigungsverfahrens die Leistung einst auf 105.000 Tonnen gedrosselt worden. Jetzt hat die Weißenhorner FDP-Kreisrätin Christina Zimmermann eine Grundsatzdebatte losgetreten mit dem Ziel: Rauf mit der Kapazität. Sie will aus ökologischen Gründen den Abfalltourismus beim Gewerbemüll stoppen, denn ein guter Teil davon muss im Ausland entsorgt werden. Der Vorstoß der Liberalen scheint auf fruchtbaren Boden zu fallen.

Gewerbemüll aus Landkreis Neu-Ulm wird auch in der Schweiz verbrannt

Werner Knittel weiß sehr gut um die Probleme. Seine Firma, die Knittel GmbH aus Vöhringen, ist im Landkreis Neu-Ulm Marktführer unter den Entsorgungsunternehmen. Wie er gegenüber unserer Redaktion sagte, kann er nur etwa die Hälfte des bei seinen Kunden eingesammelten Gewerbemülls nach Weißenhorn bringen. Den Rest lässt er in die Schweiz fahren, wo das Ganze dann in Flammen aufgeht - allerdings nur noch wenige Wochen, denn die eidgenössische Anlage wird für längere Zeit stillgelegt. Dann fahren Knittels Laster das Material in die Niederlande, wo es noch Entsorgungsmöglichkeiten gibt. Wie er sagt, seien die Verbrennungskapazitäten für Gewerbeabfälle in Weißenhorn stetig reduziert worden zugunsten des Hausmülls. Der stammt nur zum Teil aus der näheren Umgebung, sondern zu einem guten Teil aus anderen Gebietskörperschaften. Nach Angaben des kreiseigenen Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) landen täglich rund 400 Tonnen im Bunker der Verbrennungsanlage, rund 100 davon fallen in die Kategorie Gewerbemüll, wozu unter anderem Produktionsrückstände gehören.

Die FDP-Frau Christina Zimmermann stieß nun im Werkausschuss des Landkreises eine Grundsatzdebatte darüber an, ob die vorhandene Verbrennungskapazität deutlich angehoben werden solle oder nicht. Sie hält es aus ökologischen Gründen für "sinnfrei", Gewerbemüll in der Schweiz, den Niederlanden "oder anderswo" zu verbrennen. Viel besser sei es daher in ihren Augen, die Ofenkapazitäten in Weißenhorn voll auszuschöpfen. Diese Diskussion solle in absehbarer Zeit gründlich geführt werden, am besten unterfüttert von einer Studie, die auch die Wirtschaftlichkeit betrachte.

Ein Grüner wehrt sich gegen mehr Verbrennung in Weißenhorn

Den ökonomischen Vorteil einer Vollauslastung wollte der Grüne Hans-Peter Ehrenberg gar nicht infrage stellen, denn das sei selbstverständlich wirtschaftlich. Er wehrte sich jedoch grundsätzlich dagegen, die Höchstmenge anzuheben. Sein Argument: Dadurch werde ein falsches Signal gegeben, nämlich: "Her mit eurem Müll, wir packen das schon." Es fehle der Anreiz, Abfall zu vermeiden. Ehrenberg hat sich auch in der Vergangenheit stets dagegen gesperrt, wenn mal wieder die Kapazitäten kurzzeitig angepasst wurden. Das ist in den vergangenen Jahren immer wieder passiert, allerdings ging es dabei stets nur um wenige Tausend Tonnen, die für einen eng begrenzten Zeitraum zusätzlich im Ofen landen durften.

Wie viel Müll könnte in Weißenhorn tatsächlich verfeuert werden? Die technisch möglichen 130.000 Tonnen sind nach den Worten von Thomas Moritz, Chef des AWB, nur eine theoretische Größe. Realistisch seien 115.000 bis 118.000 Tonnen, denn die Anlage müsse wegen regelmäßiger Wartungsarbeiten auch mal zeitweilig stillstehen, erklärte er gegenüber unserer Redaktion. Einen Nebeneffekt hätte die Kapazitätserhöhung: Für das Fernwärmenetz, das sich in Weißenhorn einer regen Nachfrage erfreut, stünde künftig mehr Energie zur Verfügung, außerdem könnte die Anlage mehr Strom produzieren.

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Ehrenberg war der einzige im Ausschuss, der allein schon die Debatte über eine Kapazitätserhöhung ablehnte. Jürgen Bischof (Freie Wähler) wies darauf hin, dass der Durchsatz in der Verbrennungsanlage immer mal wieder erweitert worden sei. Da habe sich die Bürgerinitiative gegen Müllverbrennung stets flexibel gezeigt und sei auch mit einer Kapazitätserhöhung einverstanden. Allerdings dürfe nicht weiterer Müll von auswärts hierher gebracht werden. Vize-Landrat Franz-Clemens Brechtel erklärte daraufhin, es gebe zwar Entsorgungsverträge mit anderen Kreisen, doch das erfolge nicht ohne Gegenleistung. Beispielsweise habe der Kreis Neu-Ulm keine Bauschuttdeponie. Probleme würden "auf Gegenseitigkeit" gelöst. Er beteuerte ferner, es werde kein Hausmüll anderswo hin gekarrt, denn dafür gebe es eine Entsorgungsverpflichtung. Für Gewerbeabfälle bestehe sie nicht. Das Thema "Mülltourismus" treibt auch Franz Josef Niebling (CSU) um: "Wir müssen dafür sorgen, dass der Müll nicht in der Weltgeschichte herumgefahren wird."

Müllverbrennung Weißenhorn aus politischen Gründen nicht ausgelastet

Das Kapazitätsthema war mit der Debatte im Werkausschuss allerdings nur angerissen. Es soll demnächst im Rahmen eines Kreisräte-Workshops im größeren Rahmen diskutiert werden, versprach Brechtel. Die Kreisverwaltung werde zur Vorbereitung alle notwendigen Zahlen und Daten zusammenstellen. Danach entscheidet der zuständige Werkausschuss, ob die mittlerweile 30 Jahre alte Verbrennungsanlage bis zum Limit ausgereizt wird oder nicht. Doch das wird nach Schätzung von Moritz frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres der Fall sein. Für jemanden wie den Entsorgungsunternehmer Knittel gibt es da nicht viel zu diskutieren: In ganz Bayern betreibe der Kreis Neu-Ulm als einziger einen Müllofen, der aus politischen Gründen nicht vollständig ausgelastet sei, argumentiert er.

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