Diese Aufführung ist eine Mischung aus Oratorium, Oper und Kunstwerk
Franz Raml plant ein besonderes Ereignis im Kornhaus Ulm. Das Barockoratorium "Cain" wird szenisch aufgeführt.
Franz Raml war in der Vergangenheit einer der Pioniere historischer Aufführung von Alter Musik; mit seinem international besetzten Hassler-Consort bringt der gebürtige Straubinger regelmäßig vor allem barocken Originalklang in Ulmer Konzertsäle. Am 17. und 18. Juni führt Franz Raml im Kornhaus eine Mischung aus barockem Oratorium, Oper, Kunstwerk und Ausstellung auf. An beiden Abenden jeweils um 19.30 Uhr bringt er Alessandro Scarlattis Barockoratorium "Cain" (oder "Il primo omicidio") auf die Bühne - in einer halbszenischen Aufführung, zu der die in Ulm lebende Künstlerin Marianne Hollenstein Kostüme und Szenografie schuf. Der Schauspieler und Sprecher Jan Gebauer wird dem Publikum die Feinheiten des Librettos näherbringen.
Aufführung in Ulm: Darum geht es in "Cain"
"Cain" ist deshalb als dramatisches Barockoratorium eingerichtet, weil zur Zeit der Entstehung 1707 in Rom Opernaufführungen verboten waren. Die Sprache in "Cain" ist auch nicht das Latein der sakralen Musik, sondern das Italienisch des Volkes - geht es doch beim Drama um den biblischen ersten Mord der Menschheitsgeschichte, um Missgunst zwischen Brüdern und um sehr menschliche Gefühle wie Liebe, Wut und Hass. Im Werk agieren drei Paarkonstellationen - Adam und Eva, die Söhne Kain und Abel - und die Stimmen von Gott und Teufel, wobei Gott von einer Frau, der Mezzosopranistin Lea Elisabeth Müller, gesungen wird und damit symbolisch aus den Höhen kommt, während Luzifer von einem Bassbariton (Clemens Morgenthaler) gesungen wird und damit nicht nur aus der Hölle, sondern auch aus musikalischen Tiefen singt.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.