Geschichte wird beim Erlebnistag in Unterelchingen lebendig
Von dem historischen Erlebnistag zum Kirchenjubiläum von St. Michael in Unterelchingen ließen sich viele Menschen anlocken.
Geschichte macht immer dann am meisten Spaß, wenn sie sich sehen, riechen, schmecken und so im wahrsten Sinne des Wortes begreifen lässt. Insofern war beim "historischen Erlebnistag" in Unterelchingen eine Menge an altem Handwerk geboten, das die Vergangenheit hautnah vermittelte.
Das Kirchenjubiläum wird ausgiebig gefeiert
Es war kein Zufall, dass auf dem Gelände der Unterelchinger Kirche St. Michael längst Vergangenes noch einmal auflebte, denn vor 300 Jahren war der Grundstein für das Langhaus der Kirche gelegt worden. Und das muss ja ausgiebig gefeiert werden. Das dachten sich im Ort offenbar etliche Menschen, und so war es für Chef-Organisatorin Martha Moritz ein Leichtes, genügend Gruppen zu finden, die mitmachten: "Da sind wirklich sehr viele aufgesprungen", sagt sie. Rund 60 Helferinnen und Helfer haben den historischen Erlebnistag auf die Beine gestellt. "Das war wirklich eine sehr gute Erfahrung", findet Martha Moritz, "es ist schön, dass sowas noch geht. Und wir sind ja alle keine Profis."
Beim Kirchenjubiläum halfen viele Menschen mit
Aber das macht ja gerade den Charme einer solchen Veranstaltung aus, dass sich so viele reinhängen und dann etwas zustande bringen, das eine Menge Leute anspricht. Und so war das Gelände sehr gut besucht, waren die vielen Stände vor allem bei Vorführungen dicht umlagert, etwa wenn der Schmied ein Hufeisen zurechtklopfte, die KSV-Jonglierriege Gewichte stemmte, eine Gruppe in original Älbler-Bauernkitteln zeigte, wie einst Stroh gedroschen wurde oder der letzte Goldschläger aus der fränkischen Stadt Schwabach erklärte, wie das Edelmetall traditionell mit schweren Hämmern in extremst dünne Plättchen von gerade mal 0,1 Mikrometer Dicke geklopft wurde, um damit etwa Statuen oder Bilderrahmen zu vergolden.
Für großes Hallo sorgte der Einsatz der historischen Feuerspritze aus dem Jahr 1850. Die Dorfbewohner mussten damals mühsam von Hand die langen Pumpenarme auf- und niederdrücken. Die Darsteller gerieten zügig außer Puste, obwohl der von ihnen produzierte Wasserstrahl nur mit Mühe an das Kirchendach heranreichte. Nur die vielen Kinder, die mit viel Ausdauer Eimer um Eimer heranschleppten, um den kleinen Wasservorrat der Spritze erneut zu füllen, hätten wohl noch eine Zeit lang durchgehalten. Für sie war das vermutlich eine sehr eindrucksvolle Geschichtsstunde.
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