Wenn Kinder plötzlich ohne Eltern dastehen ...
... dann müssen Bereitschaftspflegefamilien einspringen. Wer kann sich vorstellen, im Notfall zu helfen?
Die alleinerziehende Mutter war überfordert, flüchtete sich in den Alkohol und konnte ihr kleines Kind nicht mehr versorgen. Der Allgemeine Soziale Dienst des Jugendamtes Neuburg-Schrobenhausen wurde eingeschaltet. Und der entschied, das Kind sofort in einer Bereitschaftspflegefamilie unterzubringen. Ein fiktiver Fall, der so aber schon passiert ist. Und jeden Tag wieder passieren kann. Gut für die betroffenen Kinder, dass es sogenannte Bereitschaftspflegefamilien gibt. Sie nehmen Kinder kurzfristig und auf Zeit auf. Vielleicht nur für Tage. Möglicherweise für Monate. Bei der Bereitschaftspflege weiß man das nie. Was aber Gerda Reitberger weiß, ist, dass sie mehr Pflegefamilien für diese Bereitschaft braucht. Drei waren es, als das Jugendamt 2011 die Bereitschaftspflege ins Leben rief, für Kinder, die schnell eine Unterbringung in einer funktionierenden Familie benötigen. Wegen Wegzug und anderer Umstände ist nur noch eine Bereitschaftsfamilie übrig. Eine ganz normale Familie, die auf die Schnelle – möglicherweise innerhalb von Stunden – ein, vielleicht sogar zwei Kinder aufnehmen kann. Geschwister will man schließlich nicht trennen.
Was für Familien sollen das sein? „Eigentlich ganz normale funktionierende Familien aus dem Landkreis oder der näheren Umgebung des Kreises“, erzählt Reitberger, die im Jugendamt Neuburg-Schrobenhausen zusammen mit ihrer Kollegin Jutta Wender die Pflegefamilien betreut. Sie listet einen Kriterienkatalog auf: Die gesamte Familie sollte der Pflege gegenüber positiv eingestellt sein, sollte kommunikativ und sehr flexibel sein. Denn jedes Kind sei anders. Deswegen sollte eines der Elternteile auch dauernd zur Verfügung stehen. Eine Familie, in der beide Ehepartner voll berufstätig sind, sei deshalb suboptimal, nicht zuletzt auch deshalb, weil Gespräche mit dem Jugendamt, Arzttermine oder Treffen mit den leiblichen Eltern durchgeführt werden müssen. Eigene Kinder sollten vorhanden, aber über drei Jahre alt sein, sonst werde die Arbeitsbelastung für die Eltern eventuell zu groß.
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