Die Rückkehr des Wasserschlosses
Warum Grünau einst auf Stelzen stand und wie die Eigentümer das Gebäude in den vergangenen Jahrzehnten vor dem Verfall bewahrt haben
Lange hätte es wohl nicht mehr gedauert, dann wäre Schloss Grünau regelrecht zerbröselt. Davon ist Harald Textor überzeugt. Er kümmert sich als Oberforstdirektor um den Besitz der Wittelsbacher. Mehr als 400 Jahre lang stand das Schloss auf rund 3000 zwei Meter hohen Eichenstelzen im Wasser, alle mit einem Durchmesser zwischen 20 und 25 Zentimetern. Doch dann kam Ende der 60er die Staustufe in Bergheim – und das Wasser war weg, der Grundwasserspiegel war um sechs Meter abgesackt. Die Pfähle wurden morsch, das Gebäude bekam riesige Risse und drohte auseinanderzubrechen. Niemand hatte diese Gefahr vorher miteinkalkuliert, es gab keine entsprechenden Gutachten. Die Wittelsbacher starteten eine Rettungsaktion, verpassten dem Schloss ein Betonfundament. Das war in den 70ern. Doch die Sanierung des einstigen Jagd- und Wasserschlosses war damit längst nicht vorbei. Erst jetzt sind die meisten Arbeiten abgeschlossen und das Schloss erstrahlt buchstäblich wieder in altem Glanz.
Auch wenn die Unterfangungsarbeiten vor 40 Jahren die größte Baustelle waren: In den vergangenen 15 Jahren ist Grünau schrittweise weiter saniert worden. Ende der 90er ist die umfangreiche Rehgeweihsammlung von Herzog Albrecht – weltweit die größte – nach Berchtesgaden umgezogen, die Wittelsbacher öffneten das Haus nach außen. Das Auenmuseum und das Aueninstitut sind vor sechs Jahren eingezogen, fünf Wohnungen entstanden, ein Bereich des Schlosses kann für Veranstaltungen wie Hochzeiten genutzt werden. Aber es soll eine „dezente Vermietung“ bleiben, betont Textor, „mit aller Liebe und Zurückgezogenheit“.
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