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10.03.2009

Ein Mordprozess ohne Leiche

Von Harald Jung Neuburg - Einer der aufsehenerregendsten Prozesse der jüngeren Geschichte des Ingolstädter Landgerichts steht bevor: ab dem 8. Dezember 2004 wird das Schwurgericht unter Vorsitz von Richter Georg Sitka den spektakulären Mord an dem Heinrichsheimer Landwirt Rudolf Rupp verhandeln.

Angeklagt sind dessen Ehefrau Hermine (49), die beiden Töchter Andrea (19) und Manuela (17), sowie der 21-jährige Matthias E. aus Rosing, der Freund der jüngeren Rupp-Tochter. Gemeinschaftlich sollen sie Rudolf Rupp in der Nacht zum 13. Oktober 2001 im Wohnhaus in Heinrichsheim brutal erschlagen haben. Danach wurde die Leiche zerstückelt und den Hunden zum Fraß vorgeworfen, klagt die Staatsanwaltschaft an.

Es wäre beinahe das perfekte Verbrechen gewesen, wenn die Beteiligten unter dem massiven seelischen Druck nicht doch noch eingebrochen wären, denn von der Leiche fehlt im wahrsten Wortsinne jede Spur.

Die Staatsanwaltschaft verfolgte die These vom Versenken der Leiche samt Auto in einem Gewässer noch Wochen, nachdem die jüngere Tochter bereits sehr konkret erklärt hatte, der tote Vater sei zerstückelt und den Hunden vorgeworfen worden.

Dann folgte ein gleich lautendes Geständnis des Maurers aus Rosing, der zusammen mit der Ehefrau des Getöteten die dominierende Rolle gespielt haben soll, als der Landwirt in der Diele des Hauses kaltblütig mit Kanthölzern und Brettern niedergeschlagen wurde. Doch Rudolf Rupp war nicht sofort tot. Was danach im Schlachthaus im Keller folgte ist so bestialisch, dass selbst abgebrühten Ermittlern ein Schauer über den Rücken lief, als sie diese Darstellung hörten. "Ich habe schon viel erlebt und gesehen, aber so etwas Brutales noch nicht", meinte ein Beteiligter am Ermittlungsverfahren zur Neuburger Rundschau.

Was die Hunde nicht fressen konnten, soll auf den Misthaufen gewandert sein, der später auf Geheiß von Hermine Rupp von einem befreundeten Landwirt auf dem Feld gleich neben dem Wohnhaus ausgebracht wurde. Dort sammelten Bereitschaftspolizisten im Sommer über 100 Knochenstücke ein. Auch diese groß angelegte Aktion führte nicht zum Erfolg.

Laut Richter Sitka besteht nur bei einem einzigen Knochenstück die Möglichkeit, dass es von einem Menschen stammt. Dazu sind allerdings noch aufwändige bakteriologische Untersuchungen notwendig. Der Vorsitzende glaubt aber nicht, dass man einen durchschlagenden Beweis finden wird, denn die Herkunft wäre dann immer noch nicht eindeutig zuzuordnen. "Wenn, dann wäre das vielleicht eine Nadel im Heuhaufen", so Sitka.

Der wollte den großen Prozess gegen die mutmaßlichen Mörder ursprünglich erst im neuen Jahr beginnen, weil zum 1. Januar die Schöffen wechseln, doch nun kann das Verfahren schon früher starten, weil die Strafprozessordnung in Sonderfällen auch eine Verlängerung der Schöffenamtszeit zulässt. Zum Auftakt am 8. Dezember dürfte es im Landgericht nicht nur einen Ansturm der Zuhörer sondern auch der Medien geben. Die Grausamkeiten in Zusammenhang mit der Tötung und der Beseitigung der Leiche werden sehr viele Vertreter von überregionaler Presse, Funk und Fernsehen nach Ingolstadt locken.

Zweieinhalb Tage wird sich die Kammer zunächst einmal Zeit nehmen, um die Angeklagten nach ihren persönlichen Verhältnissen und ihre Einlassungen zur Anklage anzuhören, falls sie sich überhaupt dazu äußern. Dabei wird sich dann zeigen, ob die Beschuldigten zu ihren Geständnissen stehen. Verfahrensbeteiligte gehen davon aus, dass zumindest Matthias E. widerrufen wird.

Werden Geständnisse widerrufen?

Nach der Befragung der Angeklagten wird ein Vormittag eingeschoben, an dem Landgerichtsarzt Dr. Hubert Haderthauer gleich im Vorfeld zur Frage der Schuldfähigkeit der Angeklagten Stellung beziehen soll. Im Anschluss daran wird ein Rechtsmediziner der Uni München erläutern, ob die Darstellung des Tathergangs plausibel erscheint und auch darauf eingehen, ob es möglich ist, die Leiche eines knapp 60 Kilogramm schweren Mannes in wenigen Tagen beinahe restlos an sieben große Hunde zu verfüttern.

Erst am 20. Dezember dürfte dann der erste von derzeit über 40 Zeugen zu Wort kommen, sieht der Fahrplan des Gerichts bislang vor. Nach der Weihnachtspause, die bis 11. Januar dauert, hat der Vorsitzende bis 9. Februar jeweils Dienstag und Mittwoch als weitere Verhandlungstage angesetzt. Sitka macht sich allerdings keine zu großen Hoffnungen, dass dann schon ein Urteil gesprochen werden könnte, denn er rechnet in diesem Mordprozess ohne Leiche mit zahlreichen Beweisanträgen von den Anwälten.

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