Der Flohmarkt-Effekt
Heute feiert der Caritas-Markt in Gaimersheim sein 25-jähriges Bestehen. Welche Arbeit die Caritas dort leistet und warum das Sozialkaufhaus so beliebt ist
Michael Kijowskis Hände stecken gerade tief im Bauch eines ausrangierten Computers. Er zieht einen Speicherriegel aus dem Inneren des Gehäuses und sagt: „Bei diesem Computer ist nur ein Speicherriegel kaputt. Tauscht man ihn aus, funktioniert der PC wieder.“ Das Gerät wurde auf dem Recyclinghof der Caritas in Gaimersheim abgegeben. Jetzt liegt es auf einer Arbeitsplatte in der Werkstatt und wartet darauf, dass Michael Kijowski ihm neues Leben einhaucht. Mit einem funktionierenden Ersatzspeicher wandert der PC dann in den Verkauf. Für fünf bis zehn Prozent des Neupreises. Ein Schnäppchen, „gerade für Familien ohne großes Einkommen, die sich einen neuen PC oft nicht leisten können“, sagt Alois Bortenhauser, Leiter des Caritas-Marktes, zu dem der Recyclinghof gehört.
Bei einem Blick in den zweistöckigen Laden, wo Möbel, Geschirr, Spiele, Haushaltsgeräte und viele weitere Gebrauchtwaren sauber sortiert in Holzregalen angeboten werden, wird aber klar: Hier kaufen nicht nur bedürftige Menschen. Der Caritas-Markt wird von Kunden aus allen gesellschaftlichen Schichten besucht. Woran das liegt? Vielleicht am Flohmarkt-Effekt: Jeder Besuch ist eine Überraschung, man weiß nie, was man bekommt. „Das hier ist ein Paradies“, sagt eine Frau, die gerade durch die Bücherregale im ersten Stock des Bücher- und Kleidermarktes stöbert. „Ich lese jeden Tag ein Buch.“ In ihrem Einkaufswägelchen hat sie mindestens ein Dutzend Bücher deponiert. Sie strahlt vor Freude. „Ich finde immer was“, sagt sie, während sie den Finger über die Rücken von Taschenbüchern gleiten lässt – zu je 50 Cent das Stück.
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