Hochmodern den Flammen entgegen
Neuburg/Oberhausen Wo sonst nur kleinere Gruppen zu Ausbildungszwecken unterwegs sind, tummelten sich am gestrigen Freitag bis zu 70 Feuerwehrmänner, um die neuesten Sicherheitsanzüge der Firma Texport zu erproben. Auf dem Ausbildungsgelände der Firma Feurex im Industriegebiet Oberhausen nutzten die Floriansjünger den Heißluftcontainer, um das Material unter reellen Bedingungen zu testen. Das Resümee der Feuerwehrler fiel durchweg positiv aus.
Das neue Modell begeisterte in Neuburg rund 70 Helfer
"Helfer der Feuerwehren haben sich ja schon immer gefreut, wenn sie ein neues Fahrzeug oder neue Geräte bekommen haben. Die Bekleidung war da immer ein Stiefkind", sagte Nicole Schneider von der Herstellerfirma Texport. "Das hat sich aber in den letzten Jahren geändert. Als klar wurde, dass Einsatzjacken und -hosen genauso Leben retten können und zur Ausrüstung gehören, wie ein Löschschlauch, stieg das Interesse." Seitdem ist die österreichische Firma einmal jährlich im europäischen Raum unterwegs, um ihre Produkte vorzuführen. Im Zuge der Texport-ActionDays2008 war die Firma in Neuburg zu Gast - dies war die einzige Station in Bayern.
Zusammen mit dem hiesigen Ausbilder Feurex lehrten sie 100 Feuerwehrmänner aus ganz Bayern den Umgang mit den neuen Anzügen und deren Eigenschaften und Vorteile. In der Praxis durften dann 70 Feuerwehrler das Material erproben.
"Die häufigsten Verbrennungen haben die Helfer am Rücken", erklärte Nicole Schneider. "Durch das aufliegende Atemschutzgerät sammelt sich dort Schweiß. Dieser wird durch die Flammen erhitzt und sorgt so oft für schlimme Brandwunden." Im neuen Anzug werde eingeschlossene Luft als Isolierschicht zum Schutz verwendet.
Luft isoliert als Sperrschicht gegen die Hitze
"Ich habe mich vorhin länger mit meinen Kollegen aus den anderen Städten unterhalten", sagte Manfred Haunberger, zweiter Kommandant der freiwilligen Feuerwehr Falkenberg. "Wir sind uns alle einig, dass die neuen Anzüge besser sind als die alten Modelle. Das ist ein richtiger Quantensprung. Wir haben bei uns schon sechs Stück, werden aber sicher noch Anzüge für alle Helfer anschaffen."
Der Anzug hält extremen Temperaturen von 190 bis 220 Grad Celsius an seiner Außenhaut mühelos stand. Die Innenmembran hat einen Schmelzpunkt von 327 Grad Celsius. Diese große Differenz macht ein Luftpolster möglich, das zwischen beide Schichten eingebettet ist.
"Der Anzug ist auch leichter als alle bisherigen Modelle", erklärte Nicole Schneider weiter. "Außerdem hat er viele spezielle Zusätze, die bei allen Bewegungen verhindern, dass die Jacke verrutscht und gewährleisten, alles so sitzt, wie es soll."
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