
Lieferengpässe: Kurzarbeit bei Audi in Ingolstadt

Lieferengpässe bei Halbleitern sorgen dafür, dass Audi Kurzarbeit anmelden muss. Davon ist auch der Standort in Ingolstadt betroffen.
Der Ingolstädter Automobilhersteller Audi muss Kurzarbeit anmelden. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die am Donnerstag an die Mitarbeiter verschickt wurde. Wie das Unternehmen schreibt, sorgt eine massiv eingeschränkte Liefersituation bei Halbleitern herstellerübergreifend für erhebliche Störungen in der weltweiten Fahrzeug-Produktion.
Aufgrund der Covid-19-Pandemie und den daraus resultierenden Absatzrückgängen in der Autoindustrie hätten führende Halbleiterhersteller ihre Produktion auf andere Abnehmerbranchen umgestellt – zum Beispiel auf den Consumer-Bereich, der aufgrund der 5G-Technik eine erhöhte Nachfrage nach Chips aufweist.
Kurzarbeit bei Audi in Ingolstadt
Inzwischen hätten sich die Automärkte wieder deutlich erholt, vor allem in China – die Nachfrage steigt, heißt es von Audi. Das verschärfe allerdings die aktuelle Situation und so fehlen der Industrie entsprechende elektronische Bauteile. Das gelte auch für den Volkswagen-Konzern und somit für Audi.
Audi-Standorte Ingolstadt und Neckarsulm von Kurzarbeit betroffen
Audi müsse die Fertigung sowie tangierende Bereiche deshalb an einzelnen chinesischen, nordamerikanischen und europäischen Standorten im ersten Quartal 2021 an die jeweils aktuelle Versorgungssituation anpassen. Daher und aufgrund des aktuellen bundesweiten Shutdowns sei ein Teil der Beschäftigten an den Audi Standorten Ingolstadt und Neckarsulm von Kurzarbeit betroffen.
Insbesondere werden ab Montag, 18. Januar, in Neckarsulm die A4- und A5-Montage sowie ab Donnerstag, 21. Januar, in Ingolstadt die Fertigungslinien I und II bis voraussichtlich 29. Januar nicht produzieren. "Die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage über diesen Zeitraum hinaus bleibt sehr komplex", heißt es von Audi. Der Automobilkonzern beobachte die Lage an beiden Standorten weiterhin sehr genau und arbeitet dabei eng mit dem Betriebsrat zusammen.
Kurzarbeit: Audi prüft Gegenmaßnahmen
Die AUDI AG prüfe fortlaufend Gegenmaßnahmen und Alternativen, um die Auswirkungen des Lieferengpasses und damit die Zahl der betroffenen Fahrzeuge zu begrenzen – auch in enger Abstimmung mit den Zulieferern. (nr)
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