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Legasthenie
23.04.2012

„Das Labyrinth der Wörter“

Ganz entspannt: Schüler Felix Heubl und Lehrer Martin Schulze üben in der Bibliothek der Paul-Winter-Realschule spielerisch Lesen und Rechtschreiben. Da ist Legasthenie gar nicht mehr so schlimm!
Foto: Dorothee Pfaffel

Schüler aller Schularten sind betroffen. Experten raten zu Ehrlichkeit bei der Bewerbung. Motivation für Therapie entscheidend

Lesen – für viele ist es pure Entspannung. Doch für Menschen mit einer Lese- und Rechtschreibstörung oder -schwäche ist es harte Arbeit. Heute, am Welttag des Buches, an dem das Lesen im Vordergrund steht, sollen aber gerade diese Menschen nicht vergessen werden, denen es nicht so leicht fällt, mit Hilfe von Wörtern, die zunächst zu Sätzen und schließlich zu einer Geschichte werden, in eine andere, oft sorgenfreie Welt abzutauchen.

Neuburg Was haben Leonardo da Vinci, Keira Knightley, Diego Maradona und Wolfgang Amadeus Mozart gemeinsam? Sie alle sind beziehungsweise waren nicht nur berühmt und erfolgreich, ob als Wissenschaftler und Künstler, Schauspielerin, Fußballstar oder Komponist – sie leiden oder litten außerdem alle unter der Krankheit Legasthenie.

Schwierigkeiten beim Lesen und Rechtschreiben haben aber auch Schüler vor Ort, hier in Neuburg und im Landkreis. Nicht unterschieden nach Schwäche und Störung, sieht es an einigen Neuburger Schulen wie folgt aus: An den Grundschulen Schwalbanger und Ostend sind 16 von 665 Grundschülern betroffen, an den beiden Realschulen Maria Ward und Paul Winter 78 von insgesamt 1240 Schülern, am Descartes-Gymnasium elf von 1220 Gymnasiasten und an der Fachoberschule zehn von 360 Schülern. Eine Lese- und/oder Rechtschreibstörung beziehungsweise -schwäche (LRS) tritt demzufolge bei Schülern aller Schularten und bei beiden Geschlechtern auf, wobei grundsätzlich mehr Buben als Mädchen darunter leiden.

Spezielle Förderstunden sollen betroffenen Schülern helfen

Begegnet wird dem Problem – unter der Bedingung, dass das Stundenkontingent dafür ausreicht – an den Grundschulen mit speziellen Förderstunden, die die Schüler anstatt eines Teils des normalen Deutschunterrichts erhalten. An den Realschulen gibt es ebenfalls freiwillige Förderkurse. Dabei handelt es sich um eine Stunde pro Woche, in der sich die Betroffenen über ihre Situation austauschen und gemeinsam Lese- und Rechtschreibübungen machen. „Es tut den Schülern unheimlich gut, zu sehen, dass sie nicht alleine sind“, erklärt Martin Schulze, der den „Lega-Treff“ der fünften und sechsten Klasse der Paul-Winter-Realschule betreut.

Mit dem Thema Legasthenie/LRS wird an den Schulen mittlerweile offen umgegangen. Die Betroffenen sollen unterstützt werden, so gut es geht. Seit einem Erlass aus dem Jahr 1999 ist es möglich, eine solche Störung oder Schwäche fachärztlich diagnostizieren zu lassen und darauf basierend dem jeweiligen Schüler einen sogenannten „Nachteilsausgleich“ zuzugestehen. Dieser bedeutet, je nach Grad der Betroffenheit, unter anderem mehr Zeit in Prüfungen sowie eine zurückhaltende bis hin zu gar keiner Bewertung der Rechtschreibung und Lesefähigkeit.

Legasthenie wird in der Gesellschaft immer mehr anerkannt

Allerdings erhält der Schüler dann auch einen Vermerk im Zeugnis, der ihn als Legastheniker ausweist. Vor diesem „Stigma“ schrecken viele zurück, da sie insbesondere in den Abschlussklassen fürchten, dadurch schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Schulpsychologin und Beratungskoordinatorin Gerlinde Kuntscher-Pfahler sieht aber eine Tendenz dahingehend, dass sich die Eltern der betroffenen Kinder immer öfter für die bessere Note mit Vermerk anstelle der schlechteren ohne entscheiden. Dazu rät auch der Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. med. Peter Titze. Legasthenie werde in der Gesellschaft zunehmend als Krankheit anerkannt und die Betroffenen würden im Normalfall nicht mehr als „dumm“ abgestempelt.

Für Ehrlichkeit bei der Bewerbung plädiert auch Edgar Schwaiger. Er ist Diplompsychologe und ausgebildeter Legasthenietherapeut. Zu ihm kommen Legastheniker, die mit ihrer Krankheit überhaupt nicht zurechtkommen und deren „Teilhabe an der Gemeinschaft“ deshalb „beeinträchtigt“ ist. Nur dann werde die Therapie vom Jugendamt finanziert.

Therapie stärkt das Selbstvertrauen

In den Therapiestunden übt Schwaiger mit seinen Patienten zum einen das Lesen und Rechtschreiben, aber vor allem versucht er, angepasst an die individuellen Bedürfnisse, ihre sozialen Kompetenzen aufzubauen und ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Besonders wichtig sei es, dass die Einstellung stimme und genügend Motivation vorhanden sei, zu üben und nicht aufzugeben, betont der Therapeut. Denn Legasthenie könne zwar nicht geheilt werden, aber jeder könne lernen, damit zu leben und seinen Alltag zu meistern.

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