Als in Neuburg die Grubenlampen ausgingen
Plus Vor 40 Jahren fährt der letzte „Hunt“ mit Kieselerde aus der Schachtanlage Maria/Kreuzgründe bei Bittenbrunn. Damit geht der Untertagebau in der Region zu Ende.
Es ist der letzte Arbeitstag unter Tage für die beiden Hauer Hermann Baumann und Hans Eckert. Ein letztes Mal fahren sie am 21. September 1979 über den Schacht Maria in die Grube Kreuzgründe bei Bittenbrunn ein. Ein letztes Mal fressen sich ihre Presslufthammer unter der Erde in das weiche Material, das dann in großen Brocken herabfällt, um schließlich in den „Hunt“ – so nennt man die Förderwagen im Bergbau – geschaufelt und an die Oberfläche transportiert zu werden. Damit geht der Untertagebau der Firma Hoffmann Mineral zur Gewinnung der weltweit einzigartigen Neuburger Kieselerde zu Ende.
An diesem historischen Tag sind die beiden Kumpel aber nicht alleine bei ihrer Fahrt in die Grube. Sie werden begleitet von Geschäftsführer Manfred Hoffmann sen., dessen 24-jährigem Sohn Manfred Hoffmann jr., der damals noch studiert, sowie einigen Lokalpolitikern. Sie alle wollen bei der letzten Förderung dabei sein. Wie 1979 in der Neuburger Rundschau zu lesen ist, durchlaufen sie dafür das volle Programm: In der Waschkaue, der Umkleide, streifen die Anzugträger schwarze Bergmannskleidung über. Ihre persönlichen Dinge werden – wie es bei Bergmännern üblich ist – in der Kaue mit einer Metallkette an die Decke gezogen. Ein Arschleder, ein weißes Halstuch, eine Grubenlampe, ein Selbstretter und Gummistiefel komplettieren die Ausrüstung der Grubenbesucher. Oberbürgermeister Theo Lauber und Landtagsabgeordneter Richard Kessler seien von den Bergleuten nicht mehr zu unterscheiden gewesen, heißt es in dem Zeitungsbericht. In der Schachtanlage erwartet sie der „Anschläger“, der eine Glocke betätigt, als der enge, durch Gitter abgesicherte Förderkorb abfahrbereit ist. Ein Maschinist lässt den Korb samt Insassen innerhalb einer halben Minute 40 Meter hinabsausen. Auf der sechsten Sohle – so wird das Höhenniveau, quasi das Stockwerk, einer Grube bezeichnet – steigen die Bergleute und ihre Gäste aus.
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