Polizeipräsidium Ingolstadt: Corona bremst Einbrecher aus
Plus Diebstähle und Einbrüche gehen zurück, Cyberkriminalität boomt, Sexualdelikte so hoch wie noch nie: Wie die Pandemie Einfluss hat auf das Verbrechen.
Corona hat das Leben in den vergangenen beiden Jahren massiv verändert. Und weil die Menschen mehr Zeit zu Hause verbrachten und im Gegenzug das Nachtleben brach lag, zeigt sich das auch in der polizeilichen Kriminalitätsstatistik des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord mit Sitz in Ingolstadt. In den vergangenen zehn Jahren gab es in diesem Bereich, der von Beilngries bis zum Starnberger See reicht, nie so wenige Straftaten wie 2021, nämlich genau 52.538. Das ist ein Rückgang um fast 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Aufklärungsquote erreichte mit 70 Prozent einen „absoluten Spitzenwert“, so Polizeipräsident Günther Gietl bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik. Eichstätt ist gar der sicherste Landkreis bayernweit.
Internet-Kriminalität hat deutlich zugenommen
Während vor allen Dingen Schlägereien und auch Einbrüche für den Rückgang bei den Straftaten verantwortlich sind, so zeigen sich in der Statistik aber auch die Schattenseiten der Pandemie. Cybercrime – die Kriminalität im Internet – hat deutlich zu genommen. Dem Polizeipräsidium sind 4275 solcher Fälle bekanntgeworden, das sind 700 mehr als noch im Vorjahr. In jedem fünften der Fälle geht es dabei um ein Sexualdelikt. Die sogenannte „Sexpressung“ (die Drohung, kompromittierendes Material im Netz zu veröffentlichen) zählt genauso dazu wie die Verbreitung von kinderpornografischen Bildern. Gerade diese Taten sind im vergangenen Jahr massiv angestiegen. Zum einen, erklärte Polizeivizepräsidentin Kerstin Schaller, hängt das mit vielen Anzeigen von oft ausländischen Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) zusammen, manchmal aber auch mit zufälligen Ermittlungserfolgen. Wie bei einem 16-Jährigen aus dem Raum Ebersberg. Bei den Ermittlungen wegen illegaler Graffitis durchsuchten die Beamten auch sein Handy – und fanden jede Menge pornografischer Bilder in einer Chatgruppe. Und so war nicht nur der 16-Jährige tatverdächtig, sondern insgesamt 17 Chatteilnehmer. Oft, sagt Schaller, seien sich die Mitglieder des Chats überhaupt keiner Straftat bewusst. Hier müsse noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Aber auch die Vergewaltigung einer 29-Jährigen in Schrobenhausen im vergangenen Herbst zählt zu den 1873 Sexualdelikten (Vorjahr: 1258). Ein Verdächtiger war durch eine Speichelprobe ermittelt worden.
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