In Wagenhofen wird nur aus Spaß gehüpft
Seit die „Wa-Ba hupf hupf“ auf dem Sportlerball auftritt, ist das Sportheim immer rappelvoll. Der Auftritt der 35 Aktiven ist stets sehr exklusiv.
„Begrüßen Sie unser wunderbares Prinzenpaar Julia I. und Fabian I.!“ – „Äh, stop! Sollen wir dann vorkommen und uns drehen?“ – „Ja, dreht’s euch!“
Generalprobe im Sportheim Wagenhofen: Die Faschingstruppe aus Wagenhofen und Ballersdorf, die den galanten Namen „Wa-Ba hupf hupf“ trägt, spielt ihr Programm durch, das am morgigen Samstag Premiere feiert. Seit November feilen die 35 Aktiven an ihren Tänzen und Einlagen, die sich dieses Jahr um das Thema „Afrika“ drehen. Während sich um die Männerbäuche Baströckchen schmiegen, tragen die Mädels Tigerkleidchen am Körper und Knochen im Haar. Und zwischen all den wilden Kannibalen und den kessen Tiger-Lillys dreht das Prinzenpaar gar liebreizend ihre Walzerrunden.
Die Tänze sitzen – das ist schon mal gut, so kurz vor der Aufführung. Nur an der Technik muss noch gefeilt werden. Während hinten im Saal die Musik dröhnt, scheint sie vorne auf der „Showbühne“ nicht laut genug zu sein. „Müssen wir noch Lautsprecher organisieren?“, lautet die Frage an Hupf-Chefin Anita Wallesch – wenngleich mit ihrem gebrochenen Bein an hüpfen derzeit nicht zu denken ist. „Nein, brauchen wir nicht, das geht schon“, entscheidet sie von ihrem Regiestuhl aus. Die Wa-Ba-Faschingsgesellschaft hat ohnehin keinen Anspruch auf Perfektion. „Uns macht das, was wir tun, Spaß. Wir haben keinen Stress – das unterscheidet uns von den anderen“, sagt Anita Wallesch mit Blick auf den verbissenen Ehrgeiz so manch anderer Faschingstruppe.
Die „Hobby-Faschingsgesellschaft“, wie sie sich selbst bezeichnet, gibt es erst seit zwei Jahren. Es war im Januar 2014, als Maria Braun beim Skiausflug des SV Wagenhofen lautstark kundgab, dass sie auch einmal Faschingsprinzessin sein wolle, und Helmut Hartmann bot sich gleich als Prinz an. So kam eins zum anderen, Anita Wallesch nagelte beide vertraglich an ihr Versprechen fest – und vier Wochen vor dem Faschingsendspurt fand die erste Probe statt. „Unser Ziel war es, uns nicht zu blamieren“, erzählt Helmut Hartmann. Die kurzfristig improvisierte Showeinlage kam allerdings so gut auf dem Sportlerball an, dass eine Fortsetzung quasi Pflicht war.
Seitdem ist die „Wa-Ba hupf hupf“ das Highlight des Wagenhofener Sportlerballs. War er früher so etwas wie eine – nun ja, sagen wir mal – gut gemeinte Veranstaltung, heißt es heute: Da musst du hin! Etwa eine dreiviertel Stunde werden die Hupf-Dohlen das Publikum unterhalten. Dazu gehören auch die „Break-Dancer“, die richtig coole Moves draufhaben – und das, obwohl sie erst zwischen acht und 14 Jahre alt sind. Das liegt in erster Linie daran, dass sie einen echten Tanzprofi zum Trainer haben: Thomas Vollnhals aus Wagenhofen war einst bayerischer Meister im Freestyle-Dance und gibt sein Wissen heute an den tanzbegeisterten Nachwuchs weiter.
Wer wissen will, wie den Wagenhofener Männern die Baströckchen stehen, welche Bedeutung ein brodelnder Kopftopf hat und was Elvis mit Afrika zu tun hat, der sollte am Samstag, 6. Februar, (rechtzeitig!) ins Sportheim nach Wagenhofen kommen. Beginn ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Eine Wiederholung gibt’s tags darauf am Sonntag beim Kinderball ab 14 Uhr.
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