TSV Rain klopft ans Tor zur Bayernliga
Beim SC 04 Schwabach stehen sich heute Abend zum ersten Aufstiegsspiel zur Bayernliga der TSV Rain (3. Landesliga Süd) und der SV Friesen (3. Landesliga Nord) gegenüber. Beide Vereine klopfen erstmals überhaupt ans Tor zum bayerischen Fußball-Oberhaus. Regionalliga-Schiedsrichter Christian Leicher vom SV Neuhausen/Niederbayern pfeift dieses Relegationsspiel im Schwabacher Stadion an der Nördlinger Straße an.
Friesen ist ein Stadtteil von Kronach (18 000 Einwohner) am Fuße des Frankenwaldes und hat zirka 1500 Einwohner. Der SV Friesen ist vor fünf Jahren erst zum zweiten Mal in die Landesliga aufgestiegen, hat sich dort in den vergangenen Jahren im Mittelfeld etabliert, ehe er heuer seine beste Platzierung erreichte. Im Vergleich dazu ist der TSV Rain mit nun elf Landesliga-Jahren in Serie eine "Institution" in der Landesliga Süd, in der er seither die Plätze sechs, acht, vier, zweimal zehn, sieben, fünf, drei, sieben und jetzt nochmals drei belegt hat.
Bekannteste Persönlichkeit der Nordbayern ist ihr Trainer. Der 41-jährige Karl "Carlo" Werner bestritt in fünf Jahren 145 Bundesligaspiele für Fortuna Düsseldorf und in drei Jahren 82 Spiele in der 2. Liga für Fortuna Düsseldorf und den FC St. Pauli Hamburg. Dass Friesen heuer Dritter wurde, war laut Abteilungsleiter Norbert Kraus eigentlich nicht vorhersehbar: "Zu Saisonbeginn haben wir unseren Top-Stürmer Rene Schubart an die SpVgg Bayreuth verloren und hatten deshalb eher einen sicheren Mittelfeldplatz im Visier." Doch weil das neue Sturmduo Michael Thönnes (18 Treffer) und Holger Geiger (9) recht gut harmonierte und zudem auch die beiden offensiven Mittelfeldspieler Sebastian Hofmann (9) und Christian Brandt (7) getroffen haben, sprang nun mehr heraus. Außerdem hat man ja auch noch den "Joker" Dominik Zwosta (6 Tore).
Vom System her spielt Friesen genauso wie der TSV Rain ein 3-5-2. Respekt verdient sich der SVF für seinen phänomenalen Endspurt. Nach der 0:1-Heimniederlage am 26. April gegen den Aufsteiger Kickers Würzburg lag Friesen schier aussichtslos mit acht Punkten hinter seinem Hauptkonkurrenten TSV Mönchröden. Dann holte der SVF aus den restlichen fünf Begegnungen alle 15 möglichen Punkte, während Mönchröden schwächelte und nur noch einmal gewann. In der Abschlusstabelle hatte Friesen dann vier Punkte Vorsprung auf den Vierten.
Beim TSV Rain kann Spielertrainer Janos Radoki heute Abend auf alle Spieler zurückgreifen. Nach der starken Leistung beim letzten Saisonmatch in Affing (6:1) dürfte Radoki an der Startformation aber nichts ändern. Bleibt zu hoffen, dass der TSV Rain heute Abend zur Top-Form findet, damit der Traum Bayernliga nicht schon in Schwabach zu Ende geht.
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