Alles ist knallrot
Was eine wirkliche Katastrophe ist, davon konnten sich Erwin Röttinger, Peter Minder, Roland Lindner und Günther Schnell im westungarischen Katastrophengebiet selbst überzeugen. Eigentlich wollten sich die vier Riesbürger Tennis-Senioren im Rahmen ihres jährlichen Hilfsgüter-Transportes nach Ungarn nur mit einer Warenspende beteiligen. Was sie aber dann vor Ort sehen und erleben mussten, war kaum zu glauben und unfassbar.
Abgerissene Häuser, verseuchtes Erdreich
Bereits 20 Kilometer vor dem Ziel waren Bäche, Ufer und Wiesen zu knallroten Flächen verwandelt. Lastwagenkolonnen entsorgten die abgerissenen Häuser und verseuchtes Erdreich. Polizisten mit Maschinengewehren, Rot-Kreuz-Helfer in weißen Overalls und Menschen mit Mundschutz prägten das Bild des Grauens.
Obwohl die Hauptstraßen mittlerweile größtenteils gereinigt sind, sind sowohl an den Häusern, im Wald und eigentlich überall die Spuren der fast zwei Meter hohen Schlammlawine zu sehen. Besonders im tiefer gelegenen Ortsteil wurde alles vom Keller bis in den Wohnbereich niedergewalzt und zerstört, sodass die Bewohner vor dem absoluten Nichts stehen. Um giftige Staubbildung zu verhindern, werden die Straßen ständig durch Löschfahrzeuge feucht gehalten.
Die Gemüter aufgewühlt
Soweit das Auge reicht, wird alles von der Farbe Rot beherrscht: Häuser, Straßen und Gärten. In einer fußballfeld-großen alten Fabrikhalle werden vom Roten Kreuz alle gelieferten Hilfsgüter aufgelistet und zur Weitergabe kommissioniert.
Da war natürlich die Lieferung der Riesbürger mit neuen Gummistiefeln, Arbeitsschuhen und Gütern des täglichen Bedarfs mehr als willkommen.
Doch so ruhig wie in den ersten Stunden nach diesem Besuch war es in dem extra gecharterten Kleintransporter selten; zu tief hatte der rote Schlamm auch die Gemüter der Tennis-Senioren aufgewühlt. (rl)
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